Bürger warten auf die Rundbank Helene-Weber-Platz: Es fehlt nur noch die Bank

Nordstadt · Der neue Helene-Weber-Platz wird gut angenommen. Wir haben Eindrücke vor Ort gesammelt. Die Bürger warten noch auf die Rundbank.

Der Helene-Weber-Platz soll ein Ort der Begegnung sein.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Im alten Volkslied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ heißt es: „Wo wir uns finden, wohl unter Linden zur Abendzeit…” Vertonte Worte, mit denen der kürzlich umgestaltete Helene-Weber-Platz in der Elberfelder Nordstadt mit seinen Linden gemeint sein könnte, wären da zum nur ausreichend Sitzgelegenheiten installiert. Daran hapert es derzeit erheblich. Doch wie die Stadt Wuppertal verspricht, ist eine Rundbank, die die zentrale Linde auf dem gepflasterten Gelände umrahmen soll, bestellt und nur wegen Lieferproblemen noch nicht aufgestellt.

Mit diesem Platz soll der 1881 in Elberfeld geborenen Politikerin und Frauenrechtlerin Helene Weber  gedacht werden, die nach dem Krieg als einflussreichste Politikerin der CDU galt und eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“ ist. Ihr Satz „Männer und Frauen  sind gleichberechtigt“ ist im 72 Jahre alten Grundgesetz verankert. Und das hat die NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) zum Anlass genommen in Herford, Dortmund und Wuppertal drei Denkmäler für die drei aus NRW stammenden „Mütter des Grundgesetzes“ Denkmäler anzuregen. Dafür wurden jeder der drei Städte 100 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Der Platz wurde vor wenigen Tagen im Rahmen eines Stadtteilfestes durch Oberbürgermeister Uwe Schneidewind eingeweiht. Auf dem Platz gibt es ins Pflaster eingefügte Steinplatten, die von Kindern gefertigten Schriftzüge „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ in  den acht häufigsten in Mirker Viertel vorkommenden Sprachen abbilden. Hierzu zählt auch Ewe, eine afrikanische Sprache aus dem Raum Togo und Ghana.

Neben den Schriftzügen der Kinder findet man auf dem Platz ein  Wandbild der Künstlerin Birgit Parduhn mit dem Titel „Der superlange Arm des Grundgesetzes“, auf dem Weber,  künstlerisch verfremdet, mit überdimensionierten  Gliedmaßen dargestellt wird.

Mit einer Installation des Lichtkünstlers Gregor Eisenmann wird der Helene-Weber-Platz mit vier Strahlern illuminiert, von denen zwei auf die schwarze Giebelwand gerichtet sind und zwei den Platz beleuchten. Das Motiv „ Die Wurzeln des Grundgesetzes“ greift die Symbolik des Lindenbaums auf.

Kommunikation und
Pflege des Kulturguts

Runde, von Kindern  bei einem Kunstprojekt des von-der-Heydt-Museums unter der Leitung von Andrea Raak gestaltete Scheiben sind ein weiterer Teil des Denkmals für die gebürtige Elberfelderin (1881-1962).

Also ein Platz, der der Kommunikation der Bewohner des Viertels ebenso dient wie der Pflege des Kulturgutes.

Arun Yasar kann es gar nicht abwarten, bis die Rundbank als Sitzgelegenheit endlich aufgestellt ist. „Darauf freue ich mich schon sehr, dann wird es hier noch schöner“, so Arun, der seit 2020 im Viertel wohnt.

„Der Platz liegt nicht nur öde da, sondern  wird von den Menschen hier  angenommen.  Bisher hatten wir auch ausschließlich positive Rückmeldungen“, urteilt Klaus Krampitz, Abteilungsleiter der am Platz gelegenen Beratungsstelle für Menschen mit sozialen Schwierigkeiten.