Helmholtzplatz: Politiker kämpfen um Bäume
Der vierte Bauabschnitt für den Spielplatz Helmholtzplatz plant mehr Licht für Grasflächen ein.
Elberfeld. Rasenflächen, Bänke, neue Geräte — der Spielplatz zwischen Mirker Straße und Helmholtzplatz bekommt seit fünf Jahren ein neues Gesicht. Nach der Sanierung soll ein helles Areal mit viel Aufenthaltsqualität für die Anwohner entstehen. Ursprünglich war eine Förderung über das Entwicklungsprogramm Stadtumbau West vorgesehen, doch Wuppertal durfte damals aufgrund seiner Finanzsituation den Eigenanteil nicht aufbringen. Allein aus dem städtischen Budget ließ sich die Erneuerung nur in mehreren Abschnitten verwirklichen. Als finaler Baustein sollen die Arbeiten im nächsten Jahr zum Abschluss kommen.
Für weitere Spielgeräte, Sitzgelegenheiten und die Gestaltung der Grünflächen stehen 100 000 Euro zur Verfügung. „Damit möchten wir den Hang an der Helmholtzstraße mit einer Sitzmauer abfangen und die große Pflasterfläche durch Rasen ersetzen“, sagt Frank Zlotorzenski vom Fachbereich Grünflächen und Forsten. Damit das Gras auch wachsen kann, brauche es allerdings mehr Licht. Derzeit sorgen jedoch reihenweise Ahorn und Platanen für reichlich Schatten. Bei zwei von ihnen soll daher die Säge ansetzen. „Die Bäume sind rund 40 Jahre alt und behindern sich gegenseitig“, sagt Frank Zlotorzenski. Obwohl die Bäume weder krank noch verkehrsgefährdend seien, halte er es für sinnvoll, sie zu fällen.
Das sieht Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) anders. Nach einem Ortstermin sieht er keine Veranlassung, die Bäume zu beseitigen. „Die Südsonne erreicht den Platz aufgrund der Bebauung ohnehin nicht. Gerade die älteren Bewohner schätzen jedoch im Sommer die Schattenplätze und sitzen gerne dort.“ Er kündigte an, in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwoch, für den Erhalt der Bäume zu kämpfen. „Wir sehen keine Notwendigkeit, sie zu fällen“, betont Hans-Jürgen Vitenius.
Auf der anderen Seite an der Mirker Straße besteht Konsens darüber, zwei Bäume zu opfern. „Sie behindern eine alte Rotbuche bei ihrer Entfaltung und rauben diesem Naturdenkmal ihren Lebenssaft“, sagt Frank Zlotorzenski. Die Rotbuche und eine Platane sind die letzten Exemplare eines Bestandes, der zwischen 1910 und 1920 gepflanzt wurde. „Die übrigen Bäume haben die Bürger nach dem Zweiten Weltkrieg gefällt, weil sie Brennholz brauchten“, berichtet Frank Zlotorzenski. Die beiden Ahorn seien rund 35 Jahre alt und gedeihen dort eher zufällig.
„An dieser Stelle unterstützen wir den Vorschlag der Verwaltung, um den wertvollen alten Baum zu schützen“, betont Hans-Jürgen Vitenius. Er ist grundsätzlich mit der Entwicklung des Platzes zufrieden. „Die Trampoline im südlichen Teil des Platzes in den Boden einzulassen, ist eine wunderbare Idee. Das Gelände hat bereits eine sehr schöne Gestalt bekommen und wir begrüßen auch die Pläne für den letzten Bauabschnitt. Die Aktivitäten des Grün- und Forstamtes möchten wir jedoch etwas begrenzen.“ Frank Zlotorzenski signalisierte bereits, die Wünsche der Bezirksvertretung entsprechend zu berücksichtigen