Richtiges Training fürs Gehirn
Rund 6000 Wuppertaler sind von Demenz betroffen. In den City-Arkaden zeigten verschiedene Einrichtungen, wie man damit umgehen und wie man vorbeugen kann.
Zentrum. „Etwa 6000 Menschen sind in Wuppertal demenziell erkrankt“, berichtete Sozialdezernent Stefan Kühn in seinen Begrüßungsworten zum 11. Bergischen Demenztag in den City-Arkaden und führte aus: „Das sind 6000 betroffene Familien, Freundeskreise und Nachbarschaften, die gleichfalls gefordert sind. Und so manches Familienmitglied sieht sich mit der Pflege des Kranken oft überfordert und erkrankt selbst.“
Also vielfältige Probleme, die zwar nicht vollständig beseitigt werden können, bei denen es jedoch etliche Hilfsprogramm gibt, die in dem Einkaufszentrum auf zwei Etagen in von Arnd Bader moderierten Vorträgen, Theaterstücken und Diskussionen, aber auch in vielen Beratungsgesprächen dargestellt wurden.
Demenz, das schleichende Vergessen, bei dem sich der oder die Erkrankte allmählich aus ihrer Umgebung verabschiedet, ist eine Geißel des Alters. Aber gibt es auch Möglichkeiten, dem vorzubeugen?
„Ja“, war die eindeutige Antwort von der Leiterin des Demenz-Service-Zentrums in der Evangelischen Stiftung Tannenhof, Diplom-Psychologin Monika Wilhelmi, die gleich ein ganzes Bündel von Ratschlägen für die vorsichtig fragenden Interessenten parat hatte.
„Körperliche und geistige Betätigung sind probate Mittel. Lernen Sie im Alter eine Fremdsprache oder ein Instrument“, so Monika Wilhelmi. „So wachsen die Verbindungen zwischen den Nervenzellen und sie haben mehr Gehirnsubstanz. Und je mehr da ist, desto weniger fällt auf, wenn Nervenzellen absterben.“ Ein weiterer Rat war körperliche Betätigung wie regelmäßiges Spazierengehen. Sport in der Gemeinschaft, wobei vor allem Tanzen ein großartiges Mittel ist, Demenz entgegenzuwirken. „Das fördert die sozialen Kontakte, macht Spaß und, da Sie sich die Tanzschritte merken müssen, fördert es auch die Gedächtnisleistung.“
Hilfreich sei auch, sich mit der eigenen Geschichte zu beschäftigen, alte Fotoalben durchzublättern und sich so an bestimmte Begebenheiten zu erinnern“, verriet die Psychologin, die auch auf das Service-Telefon 02191/121212 hinwies, bei dem im Einzelfall Demenz-Erkrankte ebenso beraten werden wie Angehörige und auch ehrenamtliche oder professionelle Betreuungspersonen.
Ein wichtiges Segment der Vorbeugung ist auch die richtige Ernährung: „Mediterrane Küche hilft neben ausreichendem Trinken, während die falsche Ernährung den Alterungsprozess beschleunigt.“
An vielen Ständen wurden die immer zahlreicheren Besucher und Interessenten von diversen Organisationen informiert, so wie das Petrus-Krankenhaus beispielsweise Schulung für pflegende Angehörige anbot oder sich das Demenz-Service-Zentrum Region Bergisches Land oder das Alzheimer-Café der Stiftung Tannenhof vorstellte. An einem Demenz-Parcours konnte man selbst seine geistige Regsamkeit testen.
Grundsätzlichen Trost spendete Superintendentin Ilka Federschmidt in der zusammen mit Diakon Ralf Engelbert gestalteten Kurzandacht: „Gott vergisst niemanden“, gab sie den Zuhörern auf den Stühlen im Forum im Parterre mit auf den Weg.