WSW beginnen mit neuen Kanalarbeiten im Februar

In Sonnborn wird ein Schmutzwasserkanal unter der A 46 und der Wupper verlegt. Die Kosten belaufen sich auf 9,5 Millionen Euro.

Foto: Andreas Fischer

Sonnborn. Für die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) ist es eines der größten Kanalbauprojekte der kommenden Jahre. Ab Februar 2018 soll auf einer Strecke von etwa einem Kilometer ein neuer Schmutzwasserkanal verlegt werden. Von der Möbecker Straße geht es in südlicher Richtung bis zur Eugen-Langen-Straße, dann östlich unter der Autobahn 46 sowie der Landesstraße 74 hindurch, dann schwenkt der Kanal in Richtung Süden und führt unterhalb der Wupper bis auf das Gelände des Bayer-Sportparks.

Die Bauarbeiten werden nötig, weil der derzeitige Entwässerungsdüker 100 Jahre alt ist und erneuert werden muss, erklärte der Projektleiter der WSW, Michael Kalz, auf der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Elberfeld-West. Gemeinsam mit Christian Massing, Planungsleiter für Stadtentwässerung bei den WSW, präsentierte er dort die Pläne.

Bis Ende 2020 sollen nach jetzigem Planungsstand die Arbeiten dauern. Die Kosten belaufen sich auf rund 9,5 Millionen Euro. In zwei Bauabschnitten soll der Kanal verlegt werden.

Der neue Schmutzwasserkanal hat einen Durchmesser von 55 Zentimetern und wird im sogenannten Vortriebsverfahren verlegt. Dabei wird ein zwei Meter großes Rohr verlegt, in das der Schmutzwasserkanal kommt; durch das übrige Rohr soll das klärpflichtige Regenwasser abgeleitet werden. Das Schmutzwasser wird in einen Schmutzwassersammler am Rutenbecker Weg transportiert, das klärpflichtige Regenwasser kommt in einen Entlastungssammler Wupper, der sich ebenfalls am Rutenbecker Weg befindet.

Die Bauarbeiten führen über Grundstücke, die dem Landesbetrieb Straßen NRW gehören. Wegen der Arbeiten an der Möbecker Straße werden Umleitungen eingerichtet, vor allem der Lkw-Verkehr in Richtung Industriestraße muss sich auf weitere Wege einstellen: Für den Schwerlastverkehr ist eine nördliche Umleitung geplant.

Das beratende Mitglied der Bezirksvertretung, Heribert Stenzel, fragte in der Sitzung, ob durch das geplante Regenwasserrohr künftig Überschwemmungen in dem Bereich ausgeschlossen sein. WSW-Planungsleiter Massing konnte da keine Versprechen geben. Deutschlandweit gebe es — offenbar aufgrund des Klimawandels — das Phänomen des Starkregens, betonte er. Die Kanäle würden nie so groß gebaut, dass sie bei Starkregen das Wasser komplett aufnehmen könnten.