Kultur Wuppertals Mädchenkurrende hofft auf Proben

Nordstadt · Ein Imagefilm soll Mitglieder für die Mädchenkurrende werben.

 Angelika Küpper leitet die Mädchenkurrende.

Angelika Küpper leitet die Mädchenkurrende.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Die Abstandspunkte kleben noch auf dem Boden im Gemeindezentrum der Friedhofskirche. Im September letzten Jahres haben die Sängerinnen der Mädchenkurrende noch hier proben dürfen. „Es war jeweils nur die Hälfte der Mädchen da und jede Gruppe hat auch noch einen Gottesdienst gestalten können“, erzählt Angelika Küpper. Die Konrektorin einer Grundschule absolvierte ein Schulmusikstudium, studierte Orgel und Gesang und übernahm 2014, in der Nachfolge von Gründer Heinz-Rudolf Meier, die Leitung.

Unter ihrem Dirigat singen 35 junge Mädchen von etwa 12 bis 26 Jahren. Keine persönliche Präsenz in Coronazeiten heißt für sie aber nicht keinen Kontakt mehr. „Wir treffen uns regelmäßig digital.“ Damit jede Woche die Stimmbildung trainiert werden konnte, wurde zusätzlich eine Stimmbildnerin engagiert. „Zusammen üben ist über Zoom schwierig, aber Stimmproben der einzelnen Stimmen sind machbar“, so Küpper.

Imagefilm läuft
auf Youtube

Unter dem Motto „Side by Side“ fand im März in Dortmund ein digitales Mädchenchorfestival statt, zu dem auch die Mädchenkurrende eine Einladung erhielt. Ein Tag mit interessanten Workshops mit rund 300 Teilnehmerinnen, auch aus der Schweiz und Österreich. Zur Vorstellung des eigenen Chores sollte ein Imagefilm gedreht werden. „Das haben wir zum Anlass genommen, den jetzt auf Youtube geposteten Einspieler zu erstellen.“ Im kleinen Kreis wurde zusammen überlegt und das Konzept entworfen. Professionelle Hilfe kam von Samuel Stracke, dem Bruder einer Sängerin. Er produzierte mit „Creative Clowns“ den gut 1:35 Minuten langen Film.

Im flotten Tempo geht es mit eindrucksvollen Bildern durch die Stadt, die Geschichte des Chores (Gründung 2002, 2009 Celebrating Händel mit der WDR Big Band, 2016 Reise nach Brasilien, 2018: 4. Platz beim Bundeschorwettbewerb) bis zu musikalischen Eindrücken in der Friedhofskirche.

Alle Mitstreiterinnen präsentieren sich in einem Zusammenschnitt in einheitlicher Chorkleidung und fordern Interessierte zur Kontaktaufnahme auf. Küpper ist der regelmäßige digitale Austausch der Mädchen untereinander wichtig. Die Teilnahme an den Online-Proben ist sehr gut, keine der Sängerinnen hat die Kurrende wegen der besonderen Umstände verlassen. „Wir haben uns neue Stücke erarbeitet und angefangen zu proben, direkt vom Blatt zu singen.“

Auch für ein weiteres Projekt konnte die Zeit genutzt werden. Der Chor soll neue Konzertkleidung bekommen. Alle hoffen, bereits in naher Zukunft wieder im Gemeindesaal proben und Konzerte oder Gottesdienste gestalten zu können. Die musikalische Bandbreite des Chores ist seit Küpper gewachsen. Der Schwerpunkt liegt noch auf der Klassik, aber auch Filmmusiken oder szenische Elemente wie „Ein Männlein steht im Walde“ aus der Oper „Hänsel und Gretel “ von Engelbert Humperdinck werden erarbeitet.

Geprobt wird montags von 18 bis 19.30 Uhr, im Gemeindezentrum der Friedhofskirche, Alemannenstraße 42a.