Wuppertal Baustellenampel sorgt für lange Staus
Autofahrer ärgern sich im Berufsverkehr über die Wartezeiten auf der Staubenthaler Straße. Die Stadt sieht keine Alternative.
Ronsdorf. Wer berufsbedingt in den Stadtkern von Ronsdorf fahren oder seine Kinder in Ronsdorf zur Schule bringen muss, wird seit knapp zwei Wochen regelmäßig mit langen Wartezeiten und Staus auf der Staubenthaler Straße konfrontiert. Grund sind die Vorbereitungen für den Bau der städtischen Kindertagesstätte, die auf dem Grundstück des ehemaligen Dialysezentrums entstehen soll. Damit dort Wasser fließt und die Kinder nicht im Dunkeln sitzen, müssen die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) einige Anschlussleitungen verlegen und Neuerungen vornehmen. Die Arbeiten werden voraussichtlich Anfang Oktober abgeschlossen.
„An der Staubenthaler Höhe haben wir Gas- und Wasseranschlussleitungen für die neue Kindertagesstätte verlegt“, erklärt Rainer Friedrich von den WSW. Diese Arbeiten seien bereits erledigt. Auf der Baustelle würden derzeit noch Stromkabel verlegt. Dazu wurde ein Baugraben ausgehoben, weshalb die Staubenthaler Straße zurzeit nur einspurig zu befahren ist. Eine Baustellenampel soll den Verkehrsablauf nun flüssiger gestalten. Ein Ärgernis vor allem für eilige Autofahrer — eines, das laut Harald Scheuermann-Giskes, Bezirksbürgermeister von Ronsdorf, unvermeidbar ist: „Der Rückstau an der Ampel ist gewaltig, aber er fließt beim Umschalten der Ampel ziemlich schnell wieder ab.“ Eine Umleitung, etwa durch die nahegelegenen Straßen, sei nicht empfehlenswert. „Man kann den Verkehr nicht durch dicht bebautes Wohngebiet umleiten“, erklärt er, „das würde zu ähnlich langem Stau führen. Ich sehe also keine Alternative zum derzeitigen Zustand.“
Laut Stadt liegt das Problem jedoch nicht an der Signalanlage. „Bei der Einrichtung der Ampel wurde darauf geachtet, den Autofahrern möglichst lange Grünphasen zu ermöglichen“, sagt Pressesprecherin Katrin Petersen. Autofahrer hätten etwa 45 bis 55 Sekunden Zeit, um über die Ampel zu fahren. Ein Verzicht sei nicht möglich gewesen, da die Kreuzung, in der sich die Baustelle befindet, sonst zu unübersichtlich würde. „Außerdem möchten wir eine Gefährdung von Passanten, die die Straße überqueren, ausschließen“, erklärt Petersen.
Trotz der positiven Nachrichten bezüglich der Grünphasen fragen sich viele, die täglich mit der Baustelle konfrontiert werden: Wieso wurden die Arbeiten nicht in den Ferien begonnen? Schließlich herrsche dann deutlich weniger Verkehr. Laut Friedrich sei das nicht möglich gewesen: „Es handelt sich hier nicht um eine geplante Leitungserneuerung, sondern um einen Neuanschluss gemäß Antrag. Daher konnten wir die Ferienzeit hier leider nicht vollständig nutzen.“ Die ersten Vorbereitungen für die Kindertagesstätte haben im August begonnen.
Nachdem die Stromkabel verlegt sind, muss die Baugrube wieder verschlossen werden — das wird ebenfalls Zeit beanspruchen. Danach wird die Baustelle aber nicht ganz verschwinden: „Im Anschluss will die Stadt noch die Asphaltdecke auf Straße und Gehweg erneuern“, erklärt Rainer Friedrich, WSW-Pressesprecher.