Ferdi- und Kratzkopfschule: Beim Laufen schon ein Team
Obwohl die Zusammenlegung der Ferdi- und der Kratzkopfschule weiterhin umstritten ist, treten die Schüler gemeinsam an.
Ronsdorf. „Klasse 3a bitte aufstellen“, schallt es aus dem Lautsprecher — dann starten die Schüler den Countdown zu einem historischen Lauf. Der diesjährige Sponsorenlauf der Kratzkopfschule und der Dependance, der Grundschule Ferdinand-Lassalle-Straße (Ferdi), ist das erste große gemeinsame Projekt beider Schulen nach deren Zusammenlegung. Von der Historie wenig ergriffen begeben sich die Schüler auf die Runde, die von der Kratzkopfstraße durch die Dickestraße und die Geranienstraße führt — eine Klasse nach der anderen.
Etwa 280 Kinder und 18 Lehrkräfte traten beim Sponsorenlauf an. Vom Erlös wird die Hälfte für Pausenspielausleihen an beiden Schulen, etwa für Bälle, Geschicklichkeitsspiele und Seile verwendet. Die zweite Hälfte wird an die Wuppertaler Kindertafel gespendet. „Es war schon ein bisschen anstrengend“, erzählt der siebenjährige Can, der in vier Etappen insgesamt zwei Kilometer gelaufen ist. Klassenkamerad Lucas hatte am Morgen plötzlich Fieber bekommen und konnte ihn deshalb nur anfeuern. Auch Pauline (7) konnte vier Sponsoren gewinnen und ist nach vier Runden außer Atem.
„Es ist unser erstes großes gemeinsames Highlight, die Projektwoche Umwelt und Energie folgt Anfang November“, berichtet Rektorin Katrin Bollhorst voller Zuversicht — trotz der Diskussionen um die Zusammenlegung der beiden Schulen. Simone Becker von der Schulpflegschaft hätte ihre beiden Töchter gerne in derselben Schule untergebracht. Doch Lucy geht zur Ferdi und Lydia besucht seit dem Sommer die rote Igelgruppe in der Kratzkopfschule. „Unterschiedliche Anfangszeiten und ein komplett anderes Schulsystem sind für viele ein Problem.“
Außerdem scheint der Schulweg durch die Lüttringhauser- und Gasstraße nicht unbedingt kinderfreundlich zu sein: „Da muss man über eine Verkehrsberuhigung nachdenken“, meint Torsten Ascheuer.
Zwei Söhne von Sabine Miksat besuchen zurzeit die Ferdi, ihr jüngster Spross Joel (5) sollte auch dort eingeschult werden: „Ein Elternbrief an die Stadt wurde abgeschmettert“, ärgert sich die Mutter. Rektorin Katrin Bollhorst zeigt Verständnis: „Aus gutem Grund haben Eltern für beide Schulen Argumente. Die Entscheidung der Stadt zur Standortfrage soll im Dezember fallen.“