Stark gefragt: Günstige Kleider für Bedürftige

Die Evangelische Gemeinde Ronsdorf hat ein Pilotprojekt gestartet — und es war ein Riesenerfolg.

Ronsdorf. Ordentlich gefaltet und sortiert warten gut erhaltene Kleidungsstücke und in Reih und Glied aufgestellte Schuhe auf einen neuen Besitzer. Bei den drei Sammlungen, welche die acht Mitglieder des Arbeitskreises „Kleiderwilli“ veranstaltet haben, ist ein kompletter Kleinwagen voll Kleidung für die ganze Familie zusammengekommen. „Wir waren überrascht, dass so viel gespendet wurde“, sagt Organisator Hans-Erich Hottenbacher. Am vergangenen Samstag startete das neue Projekt der Freien Evangelischen Gemeinde Ronsdorf, der „Kleiderwilli“.

In den Räumen des Gemeindehauses an der Bandwirkerstraße 28-30 wird zwischen 14 und 18 Uhr Kleidung für einen guten Zweck verkauft. „Es ist ein Pilotprojekt und wir müssen erst einmal sehen, ob dafür überhaupt Bedarf besteht“, sagt Pastor Gert Markert. Zum ersten „Kleiderwilli“, dessen Namensgeber Wilfried Roskamp auch zu den Organisatoren gehört, sind schon einige Interessierte gekommen. Der Kleiderverkauf wird ergänzt durch das Angebot von kostenlosen Getränken und einer Spielecke für Kinder.

Das Projekt wird am 28. November noch einmal wiederholt. Wenn es auch da gut läuft, soll es in Zukunft regelmäßig angeboten werden. „Die Idee ist nicht neu“, gibt Hottenbacher zu. „Aber wir haben uns gefragt, wie wir speziell für die Bürger in Ronsdorf etwas tun können.“ Und so entstand die Idee zu dem Projekt. Es soll letztendlich alle ansprechen, auch Bürger aus anderen Stadtteilen Wuppertals. „Wir wollen eine offene Atmosphäre schaffen und niemanden ausgrenzen“, betont Hottenbacher. „Wir nehmen natürlich in Kauf, dass auch jemand, der nicht bedürftig ist, hier einfach ein Schnäppchen machen will“, so Hottenbacher weiter.

Die Preise sind an andere Kleiderkammern angelehnt und dementsprechend niedrig. „Es geht in erster Linie nicht darum, Gewinn zu machen, sondern denen zu helfen, die gerade einen finanziellen Engpass haben und vielleicht eine neue Hose brauchen.“

Der Erlös soll in eine neu eingerichtete Kasse der Gemeinde fließen, um Menschen in finanzieller Not unter die Arme greifen zu können. „Zum Beispiel macht man dann einen Einkaufswagen voll und legt noch 50 Euro oben drauf. Dann ist für denjenigen vielleicht schon wieder der Monat gerettet“, beschreibt Hottenbacher wie solch eine Hilfe konkret aussehen könnte.