2000 Unterschriften gegen das Aus für das Fambiente

Am Donnerstag gibt es einen runden Tisch zum Sozial-Café. Eine Lösung zur Finanzierung des Betriebes wird gesucht.

Foto: Andreas Fischer

Vohwinkel. Hoffen auf eine Lösung für das Fambiente. Beim runden Tisch am heutigen Donnerstag sollen Möglichkeiten des Weiterbetriebs für das von der Schließung bedrohte Sozial-Café diskutiert werden.

Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) hat zum Gespräch eingeladen, an dem sich unter anderem die Diakonie Wuppertal und die Stadtverwaltung beteiligen. Wie berichtet soll die Einrichtung an der Bahnstraße aus Kostengründen ab Ende Juli aufgegeben werden. Das hat im Stadtteil viel Kritik ausgelöst.

Die Fambiente-Besucher sammelten in den vergangenen Wochen über 2000 Unterschriften gegen die Schließung. In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung wurden die entsprechenden Listen an die Politik übergeben.

Auch im Stadtteilgremium ist der Unmut groß. Die Bezirksvertreter wollen sich mit dem Fambiente-Aus nicht abfinden. „Ich bin optimistisch, dass die heutigen Gespräche ein positives Ergebnis bringen“, sagt Heiner Fragemann. Er erwarte, dass sich die Diakonie als Träger der Einrichtung in der Frage des Weiterbetriebs bewege. Fragemann hat in der Sitzung eine Anschubfinanzierung durch die Bezirksvertretung vorgeschlagen.

Das sieht die CDU allerdings kritisch. „Eine einmalige Unterstützung ist schwierig, wenn nicht gewährleistet ist, dass es langfristig weitergehen kann“, sagt Fraktionssprecher Moritz Iseke. Ähnlich sieht es Georg Schroeder von der FDP. „Das Gesamtkonzept muss wirtschaftlich tragfähig sein“, findet er.

Grünen-Bezirksvertreterin Barbara Naguib hat wenig Verständnis für die Schließung. „Der Bilanzbericht der Diakonie ist nicht so schlecht, und das Fambiente ist in dieser Form einmalig“, betont sie. Es müsse alles für einen Erhalt getan werden. Naguib verweist dabei auf das vielfältige Angebot im Fambiente (siehe Kasten).

Einen finanziellen Beitrag für den Weiterbetrieb erwägt die Vohwinkeler Werbegemeinschaft Aktion V. „Wir benötigen dazu aber noch mehr Informationen“, sagt die zweite Vorsitzende Annette Raabe-Vehlow.

Die Diakonie Wuppertal hatte die Schließung mit einem finanziellen Defizit der Einrichtung von 30 000 bis 50 000 Euro pro Jahr begründet. Hintergrund für das Aus ist zudem die Umschichtung von Jugendhilfe-Angeboten aus dem Wuppertaler Westen nach Wichlinghausen. Die Diakonie beruft sich darauf, dass die Verlagerung eine gesamtstädtische Entscheidung sei.