Ehrenamtler kümmern sich um Flüchtlinge

Das Angebot im Wuppertaler Westen ist bislang sehr erfolgreich.

Ehrenamtler kümmern sich um Flüchtlinge
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Im Stadtteil die Bereitschaft zur Unterstützung von Menschen aus Krisenregionen weiterhin groß. Das zeigte sich auch beim gut besuchten Willkommensnachmittag für die Bewohner des Übergangsheims an der Edith-Stein Straße. Rund 50 Asylbewerber und Bürger aus dem Wuppertaler Westen kamen dabei in ungezwungener Atmosphäre ins Gespräch. Die Veranstaltung fand bereits zum zweiten Mal statt und soll zur Vernetzung der Teilnehmer beitragen.

Eingeladen hatte die Flüchtlingshilfe Wuppertal-West. Der im Frühjahr gegründete Verein möchte den Betroffenen gerade in der schwierigen Anfangsphase ihres Aufenthalts zur Seite stehen. Zu den Angeboten gehören unter anderem Sprachkurse, sportliche Aktivitäten und Unterstützung bei der Wohnungssuche. „Diese Hilfe ist für uns sehr wichtig“, sagt der 28-jährige Shamdin. Er ist vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen und will möglichst bald in Deutschland arbeiten.

Dazu sind natürlich Deutschkenntnisse notwendig. Staatliche Sprachkurse gibt es für die Asylbewerber aber erst nach dem Abschluss ihres offiziellen Anerkennungsverfahrens. Das kann sich hinziehen. Durch den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer aus Vohwinkel haben Shamdin und viele andere Flüchtlinge bereits jetzt die Möglichkeit, Deutsch zu lernen.

„Wir wollen das staatliche Angebot ergänzen“, sagt der Vorsitzende der Flüchtlingshilfe, Wolfgang Kaiser. Er ist sehr zufrieden mit der bisherigen Entwicklung des Vereins. „Wir konnten Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Bereich gewinnen“, berichtet Kaiser. Dazu gehören unter anderem Vereine, Kirchengemeinden und Parteien. Mittlerweile beteiligen sich mehr als 60 Bürger. „Wir dürfen die Menschen nicht im Stich lassen“, sagt Gabriele Lack, die den Willkommensnachmittag zum ersten Mal besucht.

So sieht es auch Renate Zimmermann, die im Verein den Arbeitskreis Familie koordiniert und die Flüchtlinge im Übergangsheim Yorckstraße betreut. „Es gibt viel Unterstützung aus dem Stadtteil“, berichtet Zimmermann. Dabei wurden etwa Freikarten fürs Freibad gespendet und Ferienplätze für Kinder vermittelt. Diese Hilfe wird von den Flüchtlingen sehr geschätzt. „Wir fühlen uns gut aufgenommen“, berichtet ein Bewohner der ehemaligen Grundschule Yorckstraße. Er kommt aus Albanien und lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Vohwinkel. Für ihn war besonders die Unterstützung bei der Wohnungssuche hilfreich. Bald kann er mit seiner Familie umziehen.

Gabriele Lack, ehrenamtliche Helferin

An der Yorckstraße teilen sich acht Personen einen Klassenraum. „Das ist sicher nicht optimal, aber es handelt sich hier um eine Übergangslösung“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD). Zudem werde die für 110 Personen ausgelegte Einrichtung nur zur Hälfte belegt. Im Übergangsheim an der Edith-Stein-Straße leben derzeit knapp 50 Personen. Die Stadt will möglichst viele Flüchtlinge dezentral durch private Vermietungen unterbringen.