Goerdelerstraße: Kirche wird abgerissen
Auf dem Gelände sollen Wohnhäuser entstehen. Gemeinde will ein Grundstück behalten.
Vohwinkel. Lange sind die Pläne diskutiert worden, jetzt ist die Entscheidung endgültig gefallen. Die Evangelische Gemeinde Vohwinkel trennt sich von Gemeindezentrum und Kirche an der Goerdeler Straße.
Das teilte das Presbyterium in der jüngsten Gemeindeversammlung mit. In den letzten Jahren gab es noch Überlegungen, zumindest das Gotteshaus zu erhalten. Aufgrund des hohen Sanierungsbedarfs wurde auch das am Ende verworfen. Der Abriss des Gebäudekomplexes soll in der ersten Jahreshälfte 2016 stattfinden, den letzten Gottesdienst wird es Mitte März geben.
Auf dem Gelände ist der Bau von drei Häusern mit etwa 20 barrierefreien Wohnungen vorgesehen. Ein Haus möchte die Gemeinde behalten, der Rest des Grundstücks wird verkauft. „Die Entscheidung fällt uns natürlich sehr schwer, immerhin werden an der Goerdeler Straße seit 50 Jahren Gottesdienste gefeiert“, sagt Presbyteriumsvorsitzender Frank Beyer. Durch die stetig sinkende Zahl der Mitglieder und den damit verbundenen Rückgang der Einnahmen aus Kirchensteuern seien zwei Kirchen für die Gemeinde Vohwinkel aber langfristig nicht finanzierbar, erläutert der Pfarrer.
Zudem liege die Kirche Gräfrather Straße nur knapp einen Kilometer entfernt. Die Gottesdienste der Goerdeler Straße werden ab Mitte März dort stattfinden. „Wir müssen uns auf die Zukunft einstellen“, betont Frank Beyer.
Nach seiner Aussage verliere die Gemeinde jedes Jahr etwa zwei Prozent ihrer Mitglieder. „Das können wir nicht ignorieren“, sagt der Geistliche. Zusammen mit der Aufgabe von Kirche und Gemeindezentrum müssen sich die evangelischen Christen im Wuppertaler Westen auf weitere Veränderungen einstellen. Auch das Gemeindezentrum Lessingstraße und der angrenzende Kindergarten sind in die Jahre gekommen. Daher hat sich das Presbyterium für einen Kita-Neubau entschieden. Die Arbeiten dazu beginnen voraussichtlich im Sommer 2016.
Der neue Kindergarten wird von einer gemeinsamen Elterninitiative aus Sonnborn und Vohwinkel geleitet. Denn auch in der evangelischen Nachbargemeinde gibt es starke Sparzwänge. Daher ist jetzt der gemeinsame Betrieb eines modernen Kindergartens unter einem Dach an der Lessingstraße geplant. „Wir rechnen damit, dass die Räume ab 2017 bezugsfertig sind“, sagt der Sonnborner Presbyteriumsvorsitzende Frank Römpke.
Dafür wird der Kindergarten an der Kirchhofstraße langfristig geschlossen (siehe Kasten). Angrenzend an die neue Kita Lessingstraße ist noch ein Raum für die Gemeindearbeit vorgesehen. Daher ist es wahrscheinlich, dass das bisherige Gemeindezentrum ebenfalls verkauft wird. Konkrete Pläne dazu gibt es allerdings noch nicht.