Wuppertal Grundschule wird abgerissen und neugebaut
Stadt verzichtet auf eine Sanierung an der Nathrather Straße. Die sei laut Experten zu aufwändig.
Vohwinkel. Abriss statt Kernsanierung: Für die Grundschule Nathrather Straße ist ein kompletter Neubau geplant. Eigentlich sollte das 1969 errichtete Schulgebäude im kommenden Frühjahr im großen Stil umgebaut werden. Nach Prüfung durch Statikexperten erwies sich das aber als zu aufwändig. Jetzt rollen nach den Osterferien die Abbruchbagger an.
„Wir haben hier eine ganz andere Bauweise, als an anderen Schulen aus dieser Zeit“, erklärt Thomas Lehn vom Gebäudemanagement Wuppertal (GMW). Durch die statischen Gegebenheiten sei etwa ein Versetzen der Wände nur unter äußerst schwierigen Umständen möglich. „Das wäre mit erheblichen Risiken verbunden und außerdem sehr teuer“, erläutert Lehn. Abriss und Neubau des Schulgebäudes würden damit verglichen geringere Kosten verursachen.
Nach ersten GMW Schätzungen müssen dafür zwischen fünf und sechs Millionen Euro investiert werden. Eine weitere Million Euro fließt in die Sanierung der angrenzenden Turnhalle. Deren Gebäude kann erhalten bleiben. Am vorgesehenen Zeitplan für den Baustart ändert sich nichts. Im kommenden Jahr ziehen die Kinder nach den Osterferien in die ehemalige Grundschule Elfenhang. Dort wird der Unterricht für etwa anderthalb Jahre stattfinden. Im Herbst 2018 sollen dann die Arbeiten an der Grundschule Nathrather Straße abgeschlossen sein. „Der Neubau hat auch den Vorteil, dass wir zeitlich besser planen können und es keine Überraschungen gibt“, sagt Thomas Lehn. An der Schule wird die Entscheidung ausdrücklich begrüßt. „So kann das in der Vorplanung erstellte pädagogische Konzept voll umgesetzt werden“, erklärt Schulleiterin Dagmar Ippendorf. Sie lobt die gute Zusammenarbeit mit Stadt, Gebäudemanagement und Kollegium. „Natürlich wird es durch den Umzug an den Elfenhang auch einige Einschränkungen geben, aber dafür bekommen wir eine ganz neue Schule“, betont Ippendorf. Sie freue sich sehr auf das Ergebnis. Im Prinzip soll die Schule im Vergleich zur jetzigen Lage gedreht werden.
In Richtung Süden sind zur Nathrather Straße große Fenster vorgesehen. „Wir möchten das Gebäude zum Stadtteil hin öffnen und es als Schule erkennbar machen“, erläutert Thomas Lehn. Vorgesehen ist eine zweigeschossige Bauweise. An der Schulhofseite soll es eine verglaste Fassadenfront geben. Dahinter befindet sich laut den aktuellen Plänen ein großzügiger Eingangsbereich mit Aula und Verwaltungstrakt. Das Lehrerzimmer wird mit einem Arbeitsbereich und einer Terrasse ausgestattet. Auf der östlichen Seite ist entsprechend ein Mehrzweckraum für die Schüler geplant, der ebenfalls über eine Terrasse verfügt. „Damit soll ein grünes Klassenzimmer geschaffen werden“, sagt Dagmar Ippendorf. Auf der ersten Etage werden dann die Jahrgangsstufen in räumlichen Einheiten zusammengefasst. Dabei befinden sich die Klassen- und Differenzierungsräume direkt nebeneinander. Auch die Flure können als Aufenthaltsbereiche genutzt werden. „Das ist ein großer Vorteil“, sagt Dagmar Ippendorf. Derzeit gibt es zum Teil keine Gänge und die Klassenräume müssen direkt durchquert werden. Die Seiteneinsteigerklasse erhält künftig einen verglasten Differenzierungsraum mit Vorbau zum Schuhof. Dieser soll sich auch farblich abheben. „Die Farbwahl ist aber noch nicht abschließend geklärt“, sagt Thomas Lehn. Auf der zweiten Etage gibt es größere Fachräume für den Englischunterricht. Außerdem stehen hier Beratungsräume für die Eltern und außerschulische Partner zur Verfügung. Insgesamt wird es nach Aussage des Gebäudemanagements rund 20 Prozent mehr Nutzfläche geben. Für den Neubau muss auch die ehemalige Hausmeisterwohnung abgerissen werden. Der jetzige Hausmeister wohnt nicht mehr auf dem Gelände. Von den Maßnahmen unberührt bleibt das vor elf Jahren errichtete Gebäude des offenen Ganztags. „Es wird auch noch eine Umgestaltung des Außengeländes geben“, sagt Thomas Lehn. Die entsprechenden Pläne würden noch erarbeitet. Bevor der Abriss im nächsten Jahr beginnen kann, müssen auf dem Schulgelände noch einige Bäume gefällt werden. Das soll bis Ende Februar passieren. Für den Schulweg zum Elfenhang sollen die Kinder öffentliche Busse nutzen und ein Schoko-Ticket zur Verfügung gestellt bekommen. Diesbezüglich gab es Kritik von den Eltern, die sich den Einsatz von Schulbussen gewünscht hätten.