Kinder-Tafel: Mehr als „nur“ warmes Essen
Die Kinder-Tafel an der Mackensenstraße 16 wurde jetzt auch offiziell eröffnet.
Vohwinkel. "An manchen Tagen sind es bis zu 20 Kinder, die zu uns kommen", sagt Michael Heinze von der Vohwinkeler Kinder-Tafel. Hungernde junge Menschen, mitten in Wuppertal - dass es sie gibt, hätte vor nicht allzu langer Zeit kaum jemand für möglich halten wollen. Zu abwegig und auch zu ungeheuerlich erschien die Auseinandersetzung mit dem Thema Armut in der Wohlstandsgesellschaft.
Mittlerweile wird nicht nur darüber gesprochen, es wird auch etwas getan. Jüngstes Beispiel ist die Kinder-Tafel in Vohwinkel, die vor fast drei Monaten ihre Arbeit aufgenommen hat. Dort engagieren sich ehrenamtlich tätige Helfer dafür, dass Kindern von montags bis freitags zwischen 12 und 15 Uhr eine kostenlose warme Mahlzeit angeboten wird. Am 2.Februar öffnete die Einrichtung der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde und des Christlichen Gemeindevereins Vohwinkel unter der Schirmherrschaft Herwarth Jackstädts und gefördert durch die Herwarth und Ilse Jackstädt Stiftung.
Die Lebensmittel sind Spenden von Einzelhändlern, von Landwirten und der Wuppertaler Tafel: "Gesunde, einfache und kindgerechte Kost haben wir uns auf die Fahnen geschrieben", sagt Leiter Michael Heinze. Anfangs hätten sich viele Familien nicht recht getraut, diese Hilfe anzunehmen, ist vom Team zu hören. "Doch wir erleben nun, wie Bedarf und Angebot zusammenfinden", sagte Michael Heinze bei der offiziellen Eröffnung der Einrichtung am Dienstagabend.
Mehr und mehr spreche sich im Stadtteil herum, dass es an der Mackensenstraße Essen und Betreuung gibt. Denn es sei nicht nur die körperliche Versorgung, an der es vielen Kindern zu Hause mangele: "Geborgenheit, Zuwendung und Bildung", zählt Michael Heinze auf, "daran besteht Bedarf." Besonders beim Thema Bildung und ganz speziell bei der Hausaufgabenbetreuung seien die Defizite zu bemerken.
Lob gab es von Oberbürgermeister Peter Jung für die Helfer und das ehrenamtliche Engagement Herfahrt Jackstädts: "Unsere Stadt wäre ärmer ohne Menschen wie Sie." Herwarth Jackstädt bekräftigte nochmals seine Absicht, die Einrichtung auch weiterhin zu unterstützen: "Ich war schnell begeistert von der Idee und bin es nach wie vor."