Lienhardplatz: Vohwinkel freut sich auf neue Wohnbebauung
Clees-Projekt wird positiv gesehen. Kritik gibt es an den Kaiserstraße-Plänen.
Vohwinkel. Für Vohwinkel ist es eine kleine Sensation: Nach mehr als zehn Jahren, in denen die unterschiedlichsten Konzepte einer Bebauung direkt neben dem Lienhardplatz diskutiert wurden, ist endlich ein konkreter Starttermin in Sicht. Wie berichtet, hat der Wülfrather Bauunternehmer Uwe Clees das städtische Gelände gekauft. Er plant dort 40 Wohneinheiten, eine Senioren-WG, Arztpraxen und Einzelhandel.
Dafür sind 5000 Quadratmeter an Nutzfläche vorgesehen. Der Abriss der maroden Gebäude am Kaiserplatz ist für Anfang des kommenden Jahres geplant. Baubeginn soll bereits zwei Monate später sein.
„Diese Entwicklung ist gar nicht hoch genug einzuschätzen“, sagte Vohwinkels Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) bei der öffentlichen Vorstellung der Pläne durch die Stadt und den Investor.
Die Lienhardplatz Randbebauung ist eng verknüpft mit dem Projekt der Clees Gruppe an der Kaiserstraße. Dort entstehen weitere 10.000 Quadratmeter Fläche für Handel, Ärztepraxen und Büros. Kernstück ist ein Kaufland Supermarkt im ehemaligen Gebhardgebäude, auf den allein 4000 Quadratmeter entfallen. Dieses Vorhaben ist im Stadtteil allerdings umstritten.
Die beiden Baumaßnahmen sollen zeitgleich erfolgen. Dafür investiert Clees insgesamt etwa 15 Millionen Euro. Bei der Bürgerdiskussion im evangelischen Gemeindezentrum an der Gräfrather Straße kam vor allem das Lienhardplatz Projekt gut an. Auf positive Resonanz stößt etwa die dort geplante Außengastronomie. Zudem soll es einen während der Geschäftszeiten geöffneten Durchgang zwischen Kaiserstraße und Lienhardplatz geben. Das Höhenniveau soll dabei durch einen Aufzug ausgeglichen werden. Das Konzept haben sich Bürger und Politik schon lange gewünscht.
Wesentlich differenzierter wurden dagegen die Planungen für die Kaiserstraße bewertet. Dabei gibt es Bedenken, dass die Kaufland-Ansiedlung zu überdimensioniert und für den Vohwinkeler Einzelhandel nicht verträglich sein könnte.
Auch das dadurch entstehende Verkehrsaufkommen ist weiterhin Thema. Investor Uwe Clees hatte in einem entsprechenden Gutachten errechnet, dass sich die zusätzliche Verkehrsbelastung im vertretbaren Rahmen halten werde. Viele Bürger bezweifeln das. In der Kritik ist außerdem, dass es anders als ursprünglich geplant keinen Fußweg zwischen Gebhardgebäude und dem Park-and-Ride-Platz geben soll.