Lüntenbeck: Zukunftspark „Grüne Meile“

Auf der renaturierten Deponie Lüntenbeck sollen nachhaltige Naturprojekte umgesetzt werden.

Lüntenbeck. Hoch hinaus geht es über einen schmalen Pfad vorbei an üppigem Grün. Ein wenig außer Puste kommt man auf der steilen Strecke, doch spätestens, wenn der Blick vom obersten Punkt der ehemaligen Deponie Lüntenbeck weit über den Wuppertaler Westen fällt, sind die Mühen des Aufstiegs vergessen.

„Das ist doch fantastisch“, ruft Werner Siegmund. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Zukunftspark Grüne Meile“ kennt die Gegend wie seine Westentasche, doch die Aussicht an dieser Stelle bringen seine Augen immer wieder zum Glänzen. Nichts deutet darauf hin, dass hier früher Müll abgekippt wurde. Die Natur hat das Gelände zurückerobert. Bunte Wildblumen, Gräser und Büsche säumen den Weg, Vogelgezwitscher liegt in der Luft. Dieses Potenzial will der Verein nutzen.

Für die Grüne Meile sind freizeitwirtschaftliche und für die Umwelt nachhaltige Nutzungskonzepte vorgesehen. Auf der versiegelten Deponie soll eine Sternwarte entstehen, in der nach historischen Vorbildern der Lauf der Sonne und des Mondes gemessen wird. Das Vorhaben umfasst eine Fläche von 250 Hektar.

Bis die Idee des Zukunftsparks verwirklicht ist, wird es noch etwas dauern. Spaziergänge lohnen sich bereits. Von der Deponie führt der Weg hinunter zu einem Biotop, wo Frösche quaken. Im Wald sind Rehe, Füchse und Hasen zu Hause. „Es ist zu jeder Jahreszeit idyllisch hier“, sagt Grüne-Meile-Vorsitzender Klaus Danielzig.

„Im vergangenen Sommer haben wir auf der Deponie ein morgendliches Picknick gemacht und den Sonnenaufgang angeschaut“, erzählt er. Das Farbenspiel sei traumhaft gewesen.

Überhaupt gibt es entlang der Pfade viel zu entdecken. Die Häuschen eines Imkers, große Teiche und knorrige Baumreihen. Die Wasserwege spielen für das Projekt eine wichtige Rolle. „Unser Ziel ist es, den Lüntenbecker Bach zu renaturieren“, sagt Christoph Schilde von der Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein Westfalen.

Er begleitet den Zukunftspark als Berater und ist in der Gegend aufgewachsen. „In meiner Kindheit konnte man hier schwimmen gehen, das wollen wir wieder möglich machen“, so Schilde.

Krönender Abschluss des Spaziergangs ist der Weg entlang von Schloss Lüntenbeck. Hier bietet sich der Blick in den gepflegten Schlosspark. Die Grüne Meile sieht sich übrigens nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zur Nordbahntrasse. „Beide Projekte können voneinander profitieren“, sagt Danielzig.