Marco Lonken träumt von einer Olympia-Teilnahme

Der 24-jährige Boule-Spieler gewann gerade die Deutsche Meisterschaft und macht den Vohwinkeler STV sehr stolz.

Foto: Moritz Rosig

Vohwinkel. Es ist eine Trendsportart, die immer beliebter wird. Boule oder Pétanque hat längst das Klischee einer Freizeitbeschäftigung für ältere Herren hinter sich gelassen. Auch im Wuppertaler Westen erfreut sich das Spiel mit den flinken Kugeln großer Beliebtheit. An der Waldkampfbahn errichtete der Vohwinkeler STV schon vor mehreren Jahren eine große Boule Anlage.

Dort hat auch Marco Lonken in der Vergangenheit trainiert. Das Talent aus dem Stadtteil ist derzeit einer der erfolgreichsten Boule-Spieler in ganz Deutschland. Gerade wurde er in den A-Kader der Nationalmannschaft berufen und nahm an den Deutschen Meisterschaften in Niedersachsen teil. Dabei belegte er mit seinen beiden Teamkollegen den ersten Platz. Außerdem gewann Lonken das Düsseldorfer Pétanque Turnier. Jetzt bereitet sich der 24-Jährige auf die Europameisterschaften in Nordfrankreich im September vor. Im nächsten Jahr steht für ihn dann die Weltmeisterschaft in Kanada an. Sein großes Ziel ist es, sich ganz dem Boule-Sport widmen zu können.

„Das ist natürlich ein weiter Weg“, sagt Marco Lonken. Noch sind größere Preisgelder die Ausnahme und werden vor allem in den Boule-Stammländern Frankreich und Belgien gezahlt. Daher können in Deutschland auch Ausnahmetalente wie der junge Vohwinkeler nicht vom Sport allein leben. Marco Lonken arbeitet nach wie vor im technischen Bereich. Boule nimmt aber einen großen Teil seines Lebens ein. „Glücklicherweise ist mein Chef sehr entgegenkommend und unterstützt mich“, berichtet Lonken. Immerhin werden bei ihm die Kosten für Reisen, Material und Verpflegung vom Verband und durch Sponsoren gedeckt. „Mich reizt die sportliche Herausforderung und man sieht viel von der Welt“, erzählt er.

In sieben Jahren könnte Boule allerdings olympische Disziplin werden. Darauf arbeitet auch Marco Lonken hin. „Bei Olympia teilnehmen zu können wäre ein absoluter Traum“, schwärmt er. Seine Chancen stehen dabei nicht schlecht. Gut trainierte Boule-Spieler können auch jenseits der 30 und 40 noch Höchstleistungen bringen. Dabei müssen sie aber über eine Menge Fitness verfügen. Entgegen der allgemeinen Meinung kann Boule nämlich richtig anstrengend sein. „Teilweise stehen sieben bis acht Spiele pro Tag an, die auch mal bis kurz vor Mitternacht dauern können“, berichtet Marco Lonken. Wichtig seien auch ein Gefühl für Taktik und psychische Belastbarkeit. „Für mich ist es auf jeden Fall eine große Ehre, in der Nationalmannschaft spielen zu können“, betont er.

Mächtig stolz auf ihn sind natürlich auch seine ehemaligen Teamkollegen aus Vohwinkel. „Marco Lonken hat seine Wurzeln hier im Verein und wir freuen uns riesig über seinen Erfolg“, sagt der stellvertretende Boule-Abteilungsleiter Mario Lancioni. Im VSTV machen mittlerweile 30 Spieler in zwei Mannschaften mit. Die Boule-Abteilung ist sehr aktiv. Außer den Wettkämpfen finden zu festen Zeiten Spiel- und Trainingseinheiten statt. Der Verein ist immer offen für neue Boule-Spieler. ebi

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