Plastikgeruch: Anwohner haben die Nase voll

Die Siedler vom Westring beschweren sich über den Gestank der Kunststoff-Firma WMK Plastics. Das Umweltamt nimmt Stichproben.

Vohwinkel. Gewaltig stinkt den Anwohnern der Siedlungsgemeinschaft Westpark die Geruchsbelästigung durch die nahe gelegene kunststoffverarbeitende Firma WMK Plastics am Westring. Gerade in den Nachtstunden und bei entsprechender Windrichtung klagen viele Siedler über einen unangenehmen Plastikgeruch.

Die Stadt prüft derzeit, ob der Betrieb die zulässigen Grenzwerte für Geruchsimissionen überschreitet. Das Verfahren ist allerdings zeitaufwendig. Derweil möchte die Geschäftsführung das Problem mit einer neuen Filteranlage lösen. "So kann das jedenfalls nicht weitergehen", sagt der Siedlungsvorsitzende Marcus Rudolph, der mit seiner Familie selbst betroffen ist. "Wir können oft morgens gar nicht mehr lüften, ohne dass es im Haus sofort nach Plastik stinkt", betont er.

Bei der Stadt kennt man das Thema. "Uns liegen Beschwerden mehrerer Anwohner vor, denen wir seit einiger Zeit nachgehen", berichtet Ulrike Schmidt-Kessler vom Presseamt. Eine Überprüfung der Berufsgenossenschaft habe nach ihrer Aussage bereits ergeben, dass hier keine Gefährdung durch Schadstoffe bestehe. Eine Geruchsbeeinträchtigung in der Firma selbst konnte durch Mitarbeiter der Stadt ebenfalls nicht festgestellt werden.

Nun steht der oberhalb des Betriebes gelegene Bereich der Siedlung Westpark auf dem Prüfstand. Bis es hier zu konkreten Ergebnissen kommt, wird es allerdings dauern. Denn ob ein Betrieb stinkt oder nicht, ermittelt kein Messgerät, sondern die geschulte Nase eines Mitarbeiters der Abteilung Imissionsschutz im städtischen Umweltamt.

Dabei werden über einen Zeitraum von sechs Monaten Stichproben genommen. Solange wollen weder die Anwohner noch die Firmenleitung warten. "Wir sind an einer guten Nachbarschaft interessiert und arbeiten derzeit intensiv an einer Lösung", erläutert WMK Plastics Geschäftsführer. "Durch die Schallschutzmauer der nahen Autobahn kann die Luft möglicherweise nicht ausreichend verwirbeln, so dass es eben weiter oben in der Siedlung zu der Geruchsbelästigung kommt", sagt der Chef des Unternehmens, das vor zwei Jahren von Solingen-Ohligs an den Westring gezogen ist.

Eine Filteranlage, die Ende Januar in Betrieb geht, soll nun Abhilfe schaffen. Dafür investiert WMK Plastics 40 000 Euro. In der Siedlung Westpark stößt diese Initiative auf positive Resonanz. "Ich hoffe, dass die neue Anlage tatsächlich eine Verbesserung der Situation bringt", so Marcus Rudolph.