Razzia auf Baustellen in Vohwinkel
Arbeiter und Auftraggeber drohen Anzeigen.
Vohwinkel. Bei einer Baustellen-Razzia trafen Stadt und Zoll am Donnerstag auf eine ganze Reihe von schwarzen Schafen. Ein Schwerpunkt war auf den Höhenzügen in Vohwinkel: Dort werden derzeit mehrere, teils leer stehende Häuser, renoviert. Von den 17 dort überprüften Arbeitern beziehen laut Stadt mindestens sieben Arbeitslosengeld II.
Vor Ort sollen mehrere Arbeiter angegeben haben, nur eine bis zwei Stunden pro Tag dort zu arbeiten — für einen Monatslohn von lediglich 150 Euro. Laut Stadt sind diese Angaben „unglaubwürdig“. Aber nicht nur den mutmaßlichen Schwarzarbeitern drohen Anzeigen und Geldbußen. Ihrem Arbeitgeber stehen Verfahren wegen der Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen bevor.
Laut Stadt waren die Arbeiter bei fünf Firmen beschäftigt, von denen drei für die Tätigkeiten nicht die erforderliche Qualifikation nachweisen konnten. Unter anderem habe ein Bestattungsunternehmen aus Moers zwei Mitarbeiter und einen Subunternehmer aus Bulgarien für Wärmedämmarbeiten an der Fassade eingesetzt. Dem Bestatter wurde, genauso wie den beiden anderen Firmen, die Weiterarbeit untersagt.
Ein Selbstständiger aus Polen fiel auf, weil er in Deutschland keinen Wohnsitz hat und ohne Gewerbeanmeldung tätig war. Bei einer Dachdeckerfirma besteht der Verdacht des Lohndumpings. Die Firma soll ihren Mitarbeitern lediglich einen Stundenlohn von acht Euro brutto gezahlt haben. Die Ermittlungen dauern an. spa