Vohwinkel Sorge um Häuser in der Haeselerstraße

Ein Gerüst nahe den Schrottimmobilien sorgt für Unruhe — zumindest da gibt es Entwarnung.

Vohwinkel: Sorge um Häuser in der Haeselerstraße
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Entwarnung an der unteren Haeselerstraße: Nahe den beiden Schrottimmobilien mit der Hausnummer 95 und 97 gibt es seit einigen Wochen eine Absperrung auf dem Bürgersteig. Die Vohwinkeler Politik befürchtete, dass dies mit dem maroden Mauerwerk der verlassenen Gebäude zu tun haben könnte. In diesem Fall wäre die Absperrung wahrscheinlich ein Dauerzustand geworden. „Wie sich herausgestellt hat, handelt sich aber um eine Baumaßnahme am Erker des bewohnten Nebenhauses“, erklärt der Vohwinkeler CDU Ratsherr Mathias Conrads.

Er betont, dass es sich hier nicht um eine Schrottimmobilie handele. „Insofern ist die Absperrung nur eine temporäre Maßnahme“, sagt Conrads. Das sei allerdings nur bedingt ein Grund zur Freude. „Auch bei den Schrottimmobilien wird es in absehbarer Zeit Schäden an der Fassade geben und diese werden dann sicher nicht so schnell beseitigt“, befürchtet der Stadtteilpolitiker.

So sieht es auch der stellvertretende Bezirksbürgermeister Steffen Hombrecher (CDU). Er hatte in der Vergangenheit auf die Gefahr der aus ihren Verankerungen gerissenen Holzjalousien bei den Schrottimmobilien hingewiesen. „Mittlerweile wurde das glücklicherweise behoben, aber wenn weiterhin an den Häusern nichts gemacht wird, haben wir bald das nächste Problem“, lautet seine Meinung.

Tatsächlich hat der Zahn der Zeit deutlich an den alten Gebäuden genagt. Seit fast fünf Jahren stehen sie bereits leer und angesichts ihres schlechten Zustands dürften so bald auch keine neuen Bewohner einziehen. Die Situation ärgert Nachbarn und Politiker gleichermaßen. Laut Stadt ist die Fassade aber noch in einem Zustand, der keine Sicherungsmaßnahmen notwendig mache. Gleichwohl hat die Verwaltung die Häuser mittlerweile als Schrottimmobilien eingestuft. Eine Sanierung rechnet sich daher nicht mehr. (siehe Kasten).

Grund sind Unterspülungen im Kellerbereich. Nach Einschätzung der Verwaltung bleibe für die Gebäude nur der Abriss. Sie gehören einer Immobiliengesellschaft aus Berlin. Entsprechende Schreiben der Stadt blieben bisher unbeantwortet. Die Verwaltung würde gern mehr tun. Dies sei aber schwierig, da die Gebäude unter Denkmalschutz stünden. „Falls irgendwann von den Fassaden der Häuser eine Gefahr ausgeht, sind wir aus finanziellen Gründen gezwungen, das mildeste Mittel anzuwenden“, sagt Bauressortleiter Jochen Braun. Dies wäre als erstes eine langfristige Absperrung des Gehwegs. Erfahrungsgemäß sei es äußerst schwierig, das Geld für eine bauliche Maßnahme der Stadt vom Besitzer einer Schrottimmobilie zurückzubekommen. ebi