Stoppschild für die „Grüne Meile“

Die Initiatoren des Zukunftsparks vermissen die Hilfe der Stadt.

Stoppschild für die „Grüne Meile“
Foto: Andreas Fischer

Lüntenbeck. Es sollte wie die Nordbahntrasse ein absolutes Vorzeigeprojekt werden. Der Verein „Zukunftspark Grüne Meile“ hatte große Pläne für den Wuppertaler Westen: Auf einer Fläche von 250 Hektar waren freizeitwirtschaftliche und für die Umwelt nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten vorgesehen. Unter anderem umfasste das ehrgeizige Konzept eine Sonnenwarte auf der ehemaligen Deponie Lüntenbeck und ein Besucherzentrum zwischen Tescher Busch und Industriestraße. Seit Gründung vor sieben Jahren konnte allerdings noch kein Vorhaben umgesetzt werden.

Die engagierten Mitstreiter des Vereins sind mittlerweile frustriert und werfen der Stadt mangelnde Unterstützung vor. Für Unmut sorgt bei ihnen auch der geplante Parkplatz der Schloss Lüntenbeck GmbH. „Seit Jahren scheitern unsere Bemühungen an fehlenden Genehmigungen und hier werden mal eben 57 Parkplätze in einem Landschaftsschutzgebiet erlaubt“, sagt Grüne-Meile-Vorsitzender Klaus Danielzig. Er verweist außerdem darauf, dass dafür im Gegensatz zum vorgesehenen Besucherzentrum kein Lärmschutzgutachten erforderlich war. „Hier wird mit zweierlei Maß gemessen“, findet Danielzig.

Besonders ärgerlich ist für die Mitglieder, dass sie noch nicht einmal zwei Bänke mit Natursteinmauern auf dem Vorplatz des Lüntenbecker Bürgertreffs errichten lassen durften. Dafür habe es bereits Sponsoren gegeben, die aber wieder abgesprungen seien. Dieses Problem gelte auch für die Sonnenwarte. „Wir hatten hier die Unterstützung von Firmen, aber nachdem es lange Zeit keine Genehmigung gab, haben die natürlich das Interesse verloren“, erklärt Danielzig.

Die Stadt wehrt sich gegen den Vorwurf, die Grüne Meile nicht ausreichend unterstützt zu haben. Im Fall der Sonnenwarte sei die Methankonzentration auf der Deponie entgegen der damaligen Einschätzung von Experten immer noch zu hoch. „Wir werden das weiter beobachten und sofort reagieren, wenn sich der Wert positiv verändert“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann.

Beim Besucherzentrum und der Vorplatzgestaltung des Bürgertreffs müssten noch der Bebauungsplan und das Lärmschutzgutachten abgewartet werden. „Es nützt ja nichts, wenn das Verfahren unvollständig ist und bei einer Klage von Anwohnern alles wieder abgebaut werden muss“, erklärt Martina Eckermann.

Nach Meinung der Stadt sind Besucherzentrum und Stellflächen nicht vergleichbar. „Beim Parkplatz wird das Gelände ja nur gepachtet und dadurch entsteht nicht mehr Lärm“, sagt Eckermann. Zerschnitten ist das Band zwischen Verein und Stadt noch nicht. Vergangene Woche gab es ein gemeinsames Gespräch mit Baudezernent Frank Meyer (SPD). Dieses bewerteten beide Seiten als „konstruktiv“.