Wenn Schüler trauern: Caritas hilft Schulen bei Todesfällen
Silke Kirchmann hat mit Lehrern der Gesamtschule Barmen ein Konzept entwickelt, das im Umgang mit dem Tod helfen soll.
Barmen. Der Schock saß tief nach dem Tod eines Schülers des Carl-Duisberg-Gymnasiums (CDG) im vergangenen Jahr. Das Unglück während einer Exkursion auf Korsika hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, die Klassenfahrt wurde abgebrochen. Wenige Monate später brach ein Lehrer auf dem Flur des CDG zusammen, er verstarb im Krankenhaus. Wie gehen Schüler, Lehrer und Eltern mit tragischen Situationen wie diesen um?
Damit beschäftigen sich Silke Kirchmann von der Caritas und einige Lehrer der Gesamtschule Barmen seit mehr als einem Jahr. Am Ende dieses Projektes steht nun ein Konzept, das allen Beteiligten den Umgang mit Trauer erleichtern soll.
Ein Beispiel von der Gesamtschule: „Für einen schon lange erkrankten Schüler hatten wir einen Tisch aufgebaut, dort konnten Genesungswünsche aufgeschrieben werden“, erinnert sich Lehrerin Miriam Dorsch. Nachdem der Schüler gestorben war, blieb der Tisch als Erinnerung stehen. „Dann ist eine Schülerin in den Sommerferien bei einem Unfall ums Leben gekommen. Sofort haben die Schüler sich gewundert, warum es für sie keinen Gedenktisch gibt“, sagt Dorsch. Für Silke Kirchmann zeigt dieses Beispiel, wie wichtig ein einheitliches Konzept ist.
An der Gesamtschule Barmen sind nun Lehrer geschult, die Ansprechpartner für Kollegen sind und für jeden Trauerfall eine Vorgehensweise definiert haben. Dabei ist es auch möglich, die Schüler zu trennen: „Wir können die jüngeren Schüler in der Turnhalle informieren und die oberen Jahrgangsstufen in der Aula“, sagt Lehrer Ralf Gossmann.
Auch Trauerfälle in der Familie schließt das Konzept mit ein. So können die Schüler bestimmen, ob niemand was erfahren soll, die Lehrerin die Mitschüler informieren soll oder sie in Klassengesprächen (siehe Kasten) selbst darüber reden wollen. Kaufmann: „Besonders dabei ist die Schule wichtig: Wenn nach Todesfällen in der Familie nichts mehr normal ist, kann die Routine in der Schule Halt geben.“