Stichflamme im Bordell: Chefin wehrt sich gegen Strafe

Fahrlässige Brandstiftung: 52-Jährige will 1500 Euro nicht zahlen.

Wuppertal. Der Brand eines zweigeschossigen Sex-Clubs an der Aue in der Elberfelder City am 7. April des vergangenen Jahres — wie berichtet, soll ein Schaden von 200.000 Euro entstanden sein — beschäftigt am Mittwoch das Amtsgericht. Der Grund: Die Staatsanwaltschaft hat der Betreiberin des Etablissements wegen fahrlässiger Brandstiftung einen Strafbefehl geschickt.

Doch die 1500 Euro (60 Tagessätze zu je 25 Euro) will die Wuppertalerin (56) nicht zahlen. Sie hat Einspruch eingelegt. Wenn sie dabei bleibt, muss das Amtsgericht den Fall entscheiden. Laut Staatsanwaltschaft ist die Frau für den Brand verantwortlich, weil ein mit Flüssiggas betriebenes Heizgerät in ihrem Club nicht ordnungsgemäß montiert gewesen sein soll.

Die Folge: Als eine Putzfrau um 8.30 Uhr am Morgen des 7. April das Gerät einschaltete, soll es eine Stichflamme gegeben haben, die der Frau die Haare versengte, dann das Zimmer und schließlich mehrere Gebäudeteile im ersten Ober- und im Dachgeschoss in Brand steckte. Anderthalb Stunden war die Feuerwehr seinerzeit im Einsatz.

Für das Verfahren hat das Amtsgericht unter anderem besagte Putzfrau geladen. Außerdem gibt es das Gutachten eines Brandsachverständigen.

Der Sex-Club — dem Vernehmen nach wurden die Räumlichkeiten durch Löschwasser und Rußbildung erheblich in Mitleidenschaft gezogen — hat mittlerweile wieder geöffnet. Nach WZ-Informationen führt die 56-Jährige die Geschäfte.