Streit um Sportplatzzugang gelöst
Anwohner und Schule erhalten Schlüssel für die Anlage Hardenberg. Zum Schutz müssen sie das Tor geschlossen halten.
Uellendahl. Im Streit um die Schließung des Tores zum Sportplatz Hardenberg an der Hermann-Ehlers-Straße für Passanten gibt es nun eine Übergangslösung. Das teilt die Stadtverwaltung mit. Ein Anwohner-Sprecher erhält einen Schlüssel, den sich gehbehinderte und wenig mobile Anwohner ausleihen können, um keine Umwege zum Mirker Hain in Kauf nehmen zu müssen. Auch die nahe Grundschule Leipziger Straße bekommt zwei Schlüssel.
Das Sportplatztor war zwischenzeitlich für Passanten vollständig geschlossen worden, nachdem der dort beheimatete Sportverein TSV Union Wuppertal Verunreinigungen und Vandalismus auf dem Gelände mit neu gebautem Kunstrasenplatz beklagt hatte. Anwohner hatten gegen die Schließung protestiert.
Anwohner und Hobbyläufer Udo Zielke war Wortführer des Anwohnerprotestes gegen die vollständige Schließung des Tores für Passanten. Mehrere Anwohner hätten sich sehr „empört“ gezeigt, weil sie einen großen und beschwerlichen Umweg in Kauf nehmen müssten, hatte Zielke kritisiert. Der TSV Union hatte die Forderung nach einer Schließung damit begründet, dass zum Beispiel Hundekot auf dem Rasen gefunden wurde, Maschinen und die Tragschicht während des Sportplatzumbaus beschädigt und Eckfahnen herausgerissen worden seien. Das städtische Sport- und Bäderamt sowie Lokalpolitiker hatten das bestätigt. Für den Sportverein war das umso ärgerlicher, da er die Hälfte der 600 000 Euro an Umbaukosten für den Kunstrasenplatz selbst getragen hatte.
Kürzlich kamen Anwohner, Vertreter des SV Union, Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert und Stadt zu einem Gespräch zusammen. Ergebnis ist laut Stadt folgende Lösung: Anwohnersprecher Udo Zielke bekommt einen Schlüssel, den er an die rund 15 gehbehinderten Anwohner in der Umgebung ausleihen kann. Diese müssen das Tor nach Öffnung sofort wieder schließen und den Schlüssel auf dem Rückweg wieder bei ihm abgeben. Bei Glätte darf der Weg über die Sportanlage nicht genutzt werden. Die Grundschule Leipziger Straße bekommt zwei Schlüssel und hält ihre Lehrer an, das Tor nach jedem Durchgang wieder zu verschließen. Der Zugang am Sportplatzhaus soll zwischen 8 und 22 Uhr oder bis Einbruch der Dunkelheit weiterhin geöffnet bleiben, um Vereins- und Schulsport zu ermöglichen. Darüber hinaus will die Stadt in nächster Zeit den Umgehungsweg unterhalb der Kita begehbar machen. Unter anderem soll die dortige Treppe Handläufe bekommen. Das Ganze wird drei Monate lang getestet.
„Die Wogen haben sich geglättet“, freut sich Thomas Hornung von der Stadt. „Das ist ein Kompromiss und wir schauen jetzt, wie die Lösung funktioniert“, ergänzt Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert. Anwohner Udo Zielke zeigt sich zufrieden: „Das ist eine gute Lösung.“ Noch lieber hätte er zwar einen Zugangsberechtigung für alle Anwohner gehabt, allerdings habe sich niemand bereiterklärt, ihn als Schlüsselaufbewahrer zu vertreten. Doch das Wichtigste sei, dass die Anwohner mit Gehbehinderung nun weiterhin den kürzeren Weg über die Sportanlage nutzen könnten. Auch beim TSV Union zeigt man sich zufrieden. Die Kosten für den Sportplatz seien hoch gewesen, weshalb die Schäden den Verein sehr getroffen hätten, begründet Geschäftsführer Sebastian Kalle den Wunsch nach Schutz. „Ich denke, die Lösung wird auch den Anwohnern gerecht und sie wird funktionieren“, zeigt er sich optimistisch.