Stromversorgung: Mit schwerem Gerät im Umspannwerk Öhde
Die WSW investieren 2,5 Millionen Euro in die Erneuerung einer Trafoanlage an der Straße Blombach.
Wuppertal. Schön? Nein, als schön kann man weder das Umspannwerk Öhde noch seine kompliziert aufgebauten Bestandteile bezeichnen. Dem grauen Klotz und seinem Innenleben gebührt dennoch Respekt. Immerhin werden von dort aus Beyenburg, Heckinghausen und Teile Langerfelds mit Strom versorgt. Zu den Abnehmern zählen auch namhafte Unternehmen im Umkreis.
Ende der 60er Jahre wurde das Umspannwerk in Betrieb genommen. Nun war es Zeit, eine umfassende Modernisierung vorzunehmen, wobei die Wuppertaler Stadtwerke immerhin 2,5 Millionen Euro investieren.
Josef Spitthöver, Leiter von Planung und Projektierung bei der Infrastruktur Strom der WSW, erläutert, was den Anstoß gab, eine so hohe Investition zu tätigen: "Zum einen ist es so, dass die Anlage nicht mehr den heutigen technischen Anforderungen entspricht. Daneben bereitet es aber auch immer größere Schwierigkeiten, Ersatzteile zu beschaffen."
Veraltet ist die Anlage vor allem in Fragen der Sicherheit. Dabei bergen insbesondere die Schalter angesichts der enorm hohen Spannungen Risiken für das im Umspannwerk tätige Personal. Komplett in Metall gekapselte Schalter sollen berührungs- und lichtbogensicher sein und künftig für weitaus höheren Personenschutz sorgen. Daneben ist auch die Technik der Isolierung durch Porzellan mittlerweile überholt und wird nun durch die Silikontechnik ersetzt.
Freilich bedeutet die Umrüstung eine große Herausforderung, da Demontage und Neuinstallation im laufenden Betrieb stattfinden müssen, um Versorgungsengpässe zu vermeiden. "Wir können garantieren, dass es während des Umbaus keine Stromausfälle für unsere Kunden geben wird", sagt Spitthöver.
Bereits kurz nach den Sommerferien haben die Arbeiten im Umspannwerk Öhde begonnen. Heute treten sie in eine spektakuläre Phase, denn nun wird ein Kran die stromführenden Rohre durch eine enge Luke in die Transformator-Box führen.
Da sich alle Teile der Anlage in einem unscheinbaren Gebäude befinden, sind die gesamten Arbeiten für auswärtige Personen nicht wahrnehmbar. Damit bleibt das gesamte engagierte Mühen der WSW weitgehend im Verborgenen. Im Einsatz sind neben eigenen Mitarbeitern der WSW auch Spezialisten von Siemens. Die Firma erhielt nach einer EU-weiten Ausschreibung den Zuschlag für das Projekt, das bis Ende November abgeschlossen sein soll.
Nach diesen Arbeiten wird erst einmal Ruhe einkehren, hofft Spitthöver: "Für die installierten Teile rechnen wir mit einer Lebensdauer von 40 bis 45 Jahren. Das gibt erst einmal Luft."