Tempo 30 soll City beruhigen
Die SPD-Fraktion hat beantragt, die Autos auf der Hauptstraße künftig stärker auszubremsen.
Cronenberg. Autofahrer sollen künftig auf die Bremse treten, wenn sie durch den Ortskern rollen. Tempo 30 soll künftig auf der Hauptstraße gelten, wenn es nach dem Wunsch der SPD-Fraktion geht. Sie hat für die heutige Sitzung der Bezirksvertretung den Antrag gestellt, die zentrale Verkehrsader zwischen Ambossstraße und Rathausstraße sowie die Rathausstraße selbst und die Lindenallee entsprechend zu beruhigen.
„Wir arbeiten seit langer Zeit daran, das Leben in Cronenberg zu verbessern. Ende vergangenen Jahres haben wir den Antrag zu einem so genannten Shared Space eingebracht, also zu einer Verkehrsfläche, die Fußgänger, Radler und Autofahrer gleichberechtigt nutzen können. Das wurde jedoch abgelehnt“, berichtet Fraktionssprecher Hans-Peter Abé. Er hofft, dass der erneute Vorstoß mehr Aussicht auf Erfolg hat. „Die Grünen unterstützen das sicher, weil es auch ihr Thema ist. Wie die anderen Fraktionen dazu stehen, weiß ich nicht, bin aber mal zuversichtlich.“
Michael Georg von Wenczowsky (CDU) plädiert dafür, den Antrag zur Prüfung an die Verwaltung weiter zu leiten. „Da ich davon nichts verstehe, sollten die Fachleute das entscheiden.“ Mit oder ohne Tempo-30-Schild sei der Verkehr in der Innenstadt jedoch bereits so dicht, dass er sich gewissermaßen selbst beruhige. „Zu großen Teilen des Tages kann dort ohnehin niemand schneller als maximal 30 Kilometer pro Stunde fahren. Ob in den Restzeiten dort gerast wird, weiß ich nicht.“
Von Raserei will Hans-Peter Abé nicht sprechen. „Ich habe nicht den Eindruck, dass die Autofahrer dort zu schnell unterwegs sind, doch eine Beschilderung könnte sie noch mehr sensibilisieren.“ Er könnte sich vorstellen, dass durch die Geschwindigkeitsbeschränkung der Verkehr gleichmäßiger fließt. „Auf eine Vermeidung der Straße können wir nicht hoffen, denn die Leute haben kaum eine Chance, woanders herzufahren.“ Das Problem mit dem Durchgangsverkehr werde sich jedoch noch deutlich verschärfen, wenn die WSW im nächsten Jahr die Lindenallee komplett sperren. „Wir das funktionieren soll, kann ich mir noch gar nicht vorstellen.“
Die Teilberuhigung der Hauptstraße soll die Lebensqualität im Stadtteil erhöhen. „Eine solche Maßnahme senkt Lärm und Luftverschmutzung. Sie erleichtert die Durchfahrt für Radfahrer, die von der Sambatrasse kommen und ermöglicht Fußgängern einen gefahrloseren Übergang von einem zum anderen Geschäft“, betont Hans-Peter Abé. Langfristig würde er sich wünschen, dass sich entlang der Hauptstraße neue Geschäfte ansiedeln und vielleicht sogar das eine oder andere Straßencafé eröffnet. „Das ist bisher allerdings alles noch Wunschtraum.“