Tobe auf Tour (1): „Das ist hier doch der Wupperberg“

WZ-Reporter Tobias Kestin fährt die nächsten Tage mit dem Pedelec durch Wuppertal.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. In einem Mitsubishi fahre ich meine letzten Auto-Kilometer - vom Pressehaus am Otto-Hausmann-Ring zu Radfinesse, Haspeler Straße. Dort steige ich um.

Auf ein Transport-Pedelec, 35 Kilo schwer. Wenn ich in die Pedale trete, dann hilft mir ein Motor. Vor drei Wochen sagte mir der ADFC-Vorsitzende Klaus Lang, dass die Döppersberg-Sperrung und die Pedelecs den quasi brachliegenden Alltagsradverkehr beleben wird. Noch glaub ich es nicht - als gebürtiger Flachländer arbeite ich in Wupperberg.

Für die ersten zehn Kilometer vertraue ich meinem Smartphone-Navi. Und lerne so völlig neue Ecken kennen: An der Junior-Uni vorbei radele ich in die Nordstadt, die Hochstraße hoch, über die Katernberger Straße Richtung Otto-Hausmann-Ring 185. Auf der Katernberger Straße lerne ich die wichtigste Taste kennen: Die Schubtaste.

Fahrradmechaniker Markus Hartung hat sie bei der Einweisung glatt unterschlagen wollen. Wie ich den Akku lade. Kein Problem. Wie die Nuvinci-Schaltung (von Leonardo da Vinci erfunden!) - Kein Problem. Die Einstellungen vom Sattel bis zum Lenker - auch kein Problem. Aber was soll der Knopf da? „Ach“, winkt Markus Hartung ab. Okay, dann doch: „Das ist die Schiebehilfe.“

Bei den gefühlten 50 Höhenmeter steig ich einen Moment ab, drücke ich die Schubtaste und die Elektrik hilft mir, das 35-Kilo-Gefährt den Berg hoch zu schieben. Runter ist übrigens alles wieder super: Gute 50 Sachen zeigt der Bordcomputer an, auch das Smartphone zeigt ähnliches.

Der Fahrtwind trocknet den Schweiß - so macht Fahrradfahren doch Spaß. Am Ende der Tour stehen 8,86 Kilometer und 121 Höhenmeter auf der App, ich bin im Schnitt Tempo 14,3 gefahren, hätte 961 Kalorien verbraucht und der Flüssigkeitsbedarf lag bei 1333 mL - ein Wert, den ich locker getoppt habe.

Und Mittwoch? Dann setze ich mich wieder aus Rad. Ich fahre über die Nordbahntrasse zum nächsten Termin.