Trassenpaten: Die guten Geister der Nordbahntrasse

Treffen der freiwilligen Helfer des Fuß- und Radwegs. Die Erfahrungen sind nicht nur gut.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Rund 40 Trassen-Paten - Vereine, Unternehmen und Einzelpersonen - kümmern sich derzeit um Ordnung und Sauberkeit auf der Nordbahntrasse. Auf Einladung der AWG und des Vereins Wuppertal Bewegung trafen sie sich am Montag zum Gedankenaustausch über ihre Erfahrungen.

Die sind einerseits gut: Durch den Einsatz der Paten und der Mitarbeiter des Wichernhauses werden bereits große Mengen Müll eingesammelt, wodurch sich ein durchweg sauberes Bild ergibt.

Aber es gibt auch Probleme, die sich noch nicht lösen lassen. Wie Jürgen Ortmann, im Verein für die Trassen-Paten zuständig, berichtet, halten sich viele Nutzer nicht an die vorgesehenen Regeln. Fußgänger laufen über den Streifen für Radfahrer, diese fahren über den Fußweg und Hundehalter lassen ihre Tiere frei oder an zu langer Leine laufen. „Wir müssen darauf achten, dass sich die Hundehalter konform verhalten”, rief Ortmann die Paten auf und berichtete zugleich aber von einem entmutigenden Erlebnis. „Wer sind Sie eigentlich, dass Sie mich hier ansprechen”, hatte ihm ein Trassennutzer entgegnet, den er auf sein Fehlverhalten angesprochen hatte.

Neben den praktischen Schwierigkeiten gibt es ein rechtliches Problem auf der Trasse. „Es ist noch eine gesetzlose Zeit, weil die Trasse noch eine Baustelle ist, auf der jeder machen kann, was er will”, machte Carsten Gerhardt, erster Vorsitzender der Wuppertal Bewegung, den Paten deutlich.

Carsten Gerhardt, Wuppertal Bewegung, über den rechtlichen Status der Nordbahntrasse als Baustelle

Ändern wird sich das erst mit der offiziellen Widmung der Strecke zu einer öffentlichen Verkehrsfläche. Auf der gilt dann die Straßenordnung der Stadt. Zur Unterstützung ihrer Arbeit wurde den Paten ein druckfrisches Faltblatt mit den Regeln für die Trassenbenutzung präsentiert, das sie ab sofort bei beobachtetem Fehlverhalten verteilen können. Mit wie viel Engagement die Trassenpaten bei der Sache sind, wurde bei der rund einstündigen Vorstellungsrunde deutlich.

„Ich kann das nicht gut leiden, wenn überall Dreck rumliegt”, sagte beispielsweise Werner Veller, der im Bereich des Bergischen Plateaus zuständig ist und einmal pro Woche eine große Tüte Müll im Wichernhaus abliefert. „Das mache ich gerne. Ich bin froh, dass ich mich auf meine alten Tage noch nützlich machen kann”, sagt Albert Sandig, der sich im Bereich Düsseldorfer Straße um die Trasse kümmert. „Ich habe schon als Kind dort gespielt”, erklärt Beate Petersen ihr Engagement für einen Abschnitt zwischen Bracken und dem Tunnel Schee.