Überfall vor 15 Jahren: DJ Fetzer - Urteil und offene Fragen

Am Dienstag wurde ein Kleinkrimineller wegen Beteiligung an einem brutalen Raubüberfall auf den Ex-Diskjockey Helmut Schneider und seine Frau verurteilt.

Wuppertal. Am 25. September 1991 änderte sich das Leben von Helmut und Dagmar Schneider. Damals um 21.45 Uhr stürmten zwei mit Strumpfmasken maskierte Männer über die Veranda in die Wohnung des Paares an der Kohlstraße. Dagmar Schneider wurde herumgestoßen, ihren Mann traf eine Kugel im linken Bein. Ein wahr gewordener Alptraum für das Paar, der bis heute nachwirkt.

Helmut Schneider war einst in Wuppertal bekannt wie ein bunter Hund. In den 70er und 80er Jahren sorgte er als DJ Fetzer im Elberfelder Club Tiffany für Furore. Nach dem Überfall in den eigenen vier Wänden war nichts mehr wie vorher. Das Paar arbeitete zwar weiter im Elberfelder Nachtleben. Doch die Angst ließ sich nicht vertreiben. Zumal sich der Fall jahrelang nicht aufklären ließ.

Ein Geständnis, aber auch viele offene Fragen. Also werden die Eheleute Schneider in den Zeugenstand gebeten. Sie erkennen den Mann auf der Anklagebank nicht wieder. Wie auch. Die Täter vor 15 Jahren waren maskiert. Der Fetzer schildert, wie er sich nach dem glatten Durchschuss sein linkes Bein selbst abgebunden hat. Sie sagt: "Er hat geblutet wie ein Schwein." Er sagt: "Ich hege keinen Hass. Ich will nur endlich wissen, wer dahinter steckte?"

Eine Antwort kann das Gericht nicht geben. Es fehlen die stichhaltigen Beweise. Es ist zu lange her.

Dann das Urteil: Zwei Jahre und neun Monate Haft bekommt der grauhaarige Mann auf der Anklagebank. Er nimmt es hin. Der Richterspruch wird noch im Saal rechtskräftig.