Umweltschutz: Neue Bodenkarten gehen Wuppertal auf den Grund
Gut 50 Prozent der Böden sind immer noch „naturnah“.
Wuppertal. In Zukunft werden auch sie bei den Planungsverfahren berücksichtigt: Mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW hat die Stadt Wuppertal Bodenfunktionskarten erstellt. Aus ihnen geht hervor, wie die Böden in einzelnen Gebieten beschaffen und wo sie besonders schützenswert sind. Die Untersuchung bescheinigt Wuppertal „sehr gute“ und „naturnahe“ Böden.
Die Zahlen sprechen für sich: „Bezogen auf die gesamte Stadtfläche zeigen noch 50 Prozent der Böden eine hohe beziehungsweise sehr hohe Naturnähe“, heißt es im Verwaltungsbericht, der dem Umweltausschuss vorgestellt wurde. Im Außenbereich seien zwischen 20 und 30 Prozent der Böden besonders schützenswert.
Die seien außerdem größtenteils vor Erosion geschützt. Und der Anteil an Ackerflächen, die besonders gefährdet sind, ist nach Angaben der Stadt mit etwa zwölf Prozent relativ klein.
Insgesamt enthalten die Böden etwa 2,4 Millionen Tonnen Humus und dienen damit als Kohlendioxid-Speicher. Allein im Wuppertaler Erdreich sind demnach fast fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid enthalten. Zum Vergleich: Pro Jahr liegt der Kohlendioxid-Ausstoß in Wuppertal bei etwa drei Millionen Tonnen. Bei der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse wurde allerdings auch betont, dass man es in den Wuppertaler Wäldern mit extrem sauren Böden zu tun habe — was noch einmal bestätigt, wie wichtig Einsätze zur Waldkalkung für den Bodenschutz sind. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht das Gelpe-Tal, das nach der Neubesetzung von Forstbezirken allerdings erst im nächsten Jahr gekalkt werden kann.
Im Rahmen der Funktionskarten sollen Zusammenhänge zwischen Bodenversiegelungen und lokalem Klima näher untersucht werden. Dazu wurden bereits erste Gespräche mit der Bergischen Universität geführt.