Neues aus der Utopiastadt Utopiastadt-Logbuch: Ohne Freiwillige läuft hier nichts

Wuppertal · Logbucheintrag 0.45: Danke, Bufdis!

Ehrenamtler und Bufdis sind bei der Utopiastadt willkommen.

Foto: Dimitrij Haak

Letzten Monat schrieb Amanda hier von tatkräftiger Hilfe, die Utopiastadt braucht. Darauf haben sich tatsächlich interessierte Menschen gemeldet oder sind einfach direkt samstags zum Sanierungs-Workout gekommen. Darüber freuen wir uns sehr! Noch immer braucht es weiteres Engagement, um Utopiastadt als einen guten und offenen Ort für alle zu erhalten, aber jetzt merken wir zumindest ganz direkt, dass wir nicht so alleine all die vielen Gemeinschaftsaufgaben schultern müssen, wie es sich zuletzt oft anfühlt. Vielen Dank!

Dabei ist eines beim Ehrenamt klar: Es braucht Freiraum in der persönlichen Zeit und Freiwilligkeit beim Tun. In dem Zusammenhang ist es besonders schön, dass jedes Jahr junge Menschen das Experiment antreten, sich für zwölf Monate gegen ein Taschengeld selbst zum ehrenamtlichen Tun zu verpflichten und einen Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) in Utopiastadt machen. Zuletzt waren das Ben, Frieda, Philipp und Valentina, die nun die letzten Wochen hier arbeiten.

Schon jetzt ist klar: Wir werden sie sehr vermissen. Menschlich sowieso, weil sie nicht zuletzt durch ihre tägliche Anwesenheit diesen Ort mindestens so geprägt haben wie langjährige Gelegenheitsutopisten wie ich. Aber eben auch fachlich.

Seit Utopiastadt vor allem Sanierungsbaustelle ist, sind sie nun die dritte Bufdi-Generation, deren Hauptaufgabe es war, sich bei der Sanierung zu engagieren. Und seit Beginn des Jahres unter erschwerten Bedingungen: Zwei zentrale Stellen fielen weg und konnten aus finanziellen Gründen nicht nachbesetzt werden. Beides Stellen, die im Umfeld der Sanierungs- und Flächenentwicklungsarbeiten enge Ansprechpartner für die Alltagsarbeit der Bufdis waren. Seither sitze ich freundlich, aber fachlich ziemlich ahnungslos, bei den meisten Samstagsworkouts morgens zwei Stunden als Begrüßungs-Rezeption in der Werkstatt und durfte hautnah erleben, wie vier junge Menschen eine bewundernswert selbstständige Verantwortung für ihr Tun übernommen haben.

Und nicht nur in der Sanierungswerkstatt: Auch anderswo waren alle vier verlässlich und präsent dabei. Auf- und Abbauten von Veranstaltungen, spontaner Einsatz bei unvorhersehbaren Dringlichkeiten oder einfach die persönliche Ansprechbarkeit, wenn wer Hilfe bei der Orientierung in der Vielfalt Utopiastadts brauchte.

Das alles habt Ihr, Ben, Frieda, Philipp und Valentina, vom Start mit neugieriger Begeisterung – ich schaue dazu gern in Friedas Logbuch-Kolumne aus September 2022 (www.utopiastadt.eu/logbuch) – bis zum Ende beeindruckend gemeistert. Und ich meine wirklich meisterhaft: Mir ist sehr bewusst, an welche Grenzen einen die herausfordernde Situation der Großbaustelle Utopiastadt bringen kann. Besonders, wenn man sich nicht wie andere Ehrenamtler einfach mal eine Weile herausziehen kann. Diese konsequente, selbstbewusste und verlässliche Arbeit, die ihr uns und allen, die Utopiastadt nutzen, geschenkt habt, nötigt mir eine großen Respekt ab. Von Herzen: Danke!