Tipps und Hinweise Verbraucherzentrale Wuppertal verrät, wie man Wasser schützen kann

Wuppertal · Müll gehört nicht in die Toilette.

Alte Tabletten, nicht mehr benötigter Hustensaft: Für die Entsorgung von Medikamenten gibt es eine Menge Optionen. In die Toilette gehören sie dagegen nicht.

Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn/Franziska Gabbert

Viele Verbraucher machen sich keine Gedanken darüber, was passiert, wenn Abfälle nach dem Gebrauch über die Toilette oder den Ausguss entsorgt werden. Feste Materialien verstopfen Rohre im Haushalt und die Kanalisation, chemische Stoffe sind gesundheitsschädlich und Speisereste locken Ratten an. Eine Rohrreinigung zu Hause ist kostenintensiv und unangenehm. Hier einige Tipps, wie sich Probleme vermeiden lassen.

Das Klo ist kein Müllschlucker

Feste Abfälle wie Feuchttücher, Tampons, Wattestäbchen, Kondome und Katzenstreu sollten nicht mithilfe der Klospülung beseitigt werden, sondern in die Restmülltonne wandern. Die Rohre können verstopfen und die Abfälle müssen aufwendig, vor der Wiederaufbereitung, aus dem Wasser gesiebt werden. Ohne großen Aufwand können etwa Hygieneartikel in einem kleinen Mülleimer fürs Bad, am besten neben der Toilette, gesammelt und entsorgt werden.

Lisa Barthel

Foto: Verbraucherzentrale

Feuchttücher und Küchentücher zersetzen sich nicht

Feuchttücher dürfen generell nicht in die Toilette gelangen, da sie sich nicht wie gewöhnliches Toilettenpapier zersetzen und zum Teil aus Kunststoffen bestehen. Selbst als „feuchtes Toilettenpapier“ bezeichnete Produkte zersetzen sich schlechter und können Klärwerkpumpen verstopfen. Jegliche Feuchttücher sollten daher, entgegen mancher Herstellerinformationen, über den Badmülleimer entsorgt werden. Auch Küchentücher und Küchenrollen bereiten große Probleme im Abwasserreinigungsprozess und in den Pumpstationen, da sie aufgrund ihrer Beschaffenheit und Wasserfestigkeit nicht so zerfasern wie Toilettenpapier.

Medikamentenreste
verunreinigen Abwasser

Arzneimittel sollten nicht in der Toilette oder im Waschbecken heruntergespült werden. Denn die Stoffe in abgelaufenen Tabletten, Säften oder Tropfen können in den Kläranlagen nicht richtig abgebaut werden. Medikamentenreste gehören stattdessen in die Restmülltonne oder können auf Nachfrage in manchen Apotheken zurückgegeben werden.

Essensreste nicht ins
Abwasser kippen

Speisereste, Fette und Öle setzen sich in den Rohren fest, führen leicht zu Verstopfungen und wiederum üblen Gerüchen. Sie locken Ratten und Ungeziefer an und treiben Aufwand und Kosten der Abwasserreinigung in die Höhe. Altes Frittierfett und Speiseöle – am besten in Einweggläser abgefüllt – und sonstige Tellerreste gehören deshalb in die Mülltonne.

Auf aggressive Reiniger verzichten

Stark ätzend für das örtliche Klärwerk und Gewässer sind chemische Rohrreiniger, Desinfektionsmittel, Toilettenbecken- und Spülkastensteine sowie Weichspüler. Diese aggressiven Haushaltshelfer können Rohrleitungen und Dichtungen zersetzen und belasten das Abwasser. Umweltschonender bekämpfen Saugglocke und Rohrspirale einen verstopften Abfluss.

Chemikalien sind Gift
für die Umwelt

Ebenso dürfen Lacke, Farben, Lösemittel, Säuren, Laugen und Motorenöle wegen ihres hohen Schadstoffgehalts nicht ins Abwasser gelangen. Die schädlichen Stoffe belasten Wasser, Pflanzen und Tiere. Für Farb- und Lösemittelreste sind die kommunalen Recyclinghöfe oder Schadstoffmobile die richtige Abgabestelle.