Wuppertal Veronica Ferres zu Gast in Wuppertal

Schauspielerin und Schirmherrin Veronica Ferres war gestern zu Gast im Bergischen Kinder- und Jugendhospiz Burgholz.

Foto: S. Fries

Wuppertal. Eltern werden wissen, wie sehr einem schon eine harmlosere Krankheit des eigenen Kindes an die Nieren gehen kann, doch kommt die Erlösung durch mehr oder minder rasche Genesung, und die Welt ist wieder in Ordnung. Leider gibt es aber immer wieder auch Familien, bei denen auf Genesung des Kindes keine Hoffnung besteht. Das Bergische Kinder- und Jugendhospiz Burgholz möchte eben für jene Kinder, die unter einer lebenszeitverkürzenden Erkrankung leiden und ihren Familien einen besonderen Ort bieten.

Einen Ort, der Raum gibt für Normalität, wie Kerstin Wülfing von der Geschäftsführung der Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land, zuständig für das Fundraising und die Öffentlichkeitsarbeit, erklärt. „Wir möchten, dass die Familien Zeit mit den Kindern verbringen können, ohne immer den Fokus auf die Krankheit zu haben.“ Der Einrichtung, die von Caritas und Diakonie zusammen mit der Bethe Stiftung getragen wird, ist wichtig, „den Fokus auf dem Leben zu haben und nicht auf den Tod“, sagt sie.

Veronica Ferres, die Schirmherrin des Hospizes, hat die Entstehung der Einrichtung von Anfang an begleitet. Am gestrigen Mittwoch besuchte sie zusammen mit ihrer Stiefmutter Elisabeth das Gelände und kam auch mit Familien und Kindern ins Gespräch: „Mich überrascht die Fröhlichkeit und Heiterkeit mit der die Kinder und die Geschwisterkinder, die oft sehr leiden weil sie in der zweiten Reihe stehen müssen, mit der die hier alle umgehen - auch die Eltern.“

Sie selbst kenne die Situation, wenn es in der Familie ein Kind gibt, dass unter Behinderungen leidet, durch den Stief-enkelsohn ihrer Stiefmutter: „Der kann nicht hören, nicht sehen, sich nicht bewegen“, erklärt Stiefmutter Elisabeth. Umso mehr wissen die beiden zu schätzen, wie viel ein Ort wie das Burgholz-Hospiz den Familien helfen kann. „Ich bin begeistert, wie sich das entwickelt hat hier. Es ist unglaublich schön gemacht“, sagt Ferres und weiß auch über den Zustand des ehemaligen städtischen Kinderheims vor Baubeginn zu berichten: „Das ganze hatte eine Atmosphäre wie ein Zuchthaus.“

„Für mich ist das wichtig und auch, muss ich sagen, eine sehr große Bereicherung, dass ich hier, eigentlich bevor es begonnen hat, mit einbezogen wurde durch Elisabeth. Dass ich damals mit in der entscheidenden Phase an eurer Seite sein durfte. Als ihr gesagt habt, ,Schau mal, das haben wir vor’“, erzählt Ferres. Sie habe jeden Schritt der Entstehung miterlebt, „von der Ruine bis zu Baustelle, im Rohbau, die ersten Einrichtungen, dann die Einweihung mit unserem Kardinal Woelki“.

Der örtliche Bezug zu ihren Wurzeln in Solingen macht ihr Engagement zudem besonders. „Die Oma ist nicht weit weg, und wann immer ich kann, komm’ ich vorbei und versuche, euch hier zu unterstützen.“

Ganz aktuell plant die Schauspielerin — falls sie gewinnen sollte — den Erlös aus der TV-Show „Hirschhausens Großes Quiz des Menschen XXL“ am 28. Oktober dem Hospiz zu spenden. Dort wird sie im Team mit Rolando Villazón und Thomas Heinze gemeinsam um ein großes Preisgeld kämpfen. Auch finanziert Hirschhausens „Humor hilft heilen“ zwei Workshops für die Mitarbeiter des Hospizes.