Fest Verschoben: Nächster Kirchentag erst 2021

Wuppertal · Die Evangelische Kirchengemeinde in Vohwinkel strukturiert sich derzeit um.

Ökumene: Pfarrer Frank Beyer von der ev. Kirchengemeinde und Pastor Ernst Kirchhof (v.l.) von der Freien evangelischen Gemeinde.

Foto: Günter Monschau

Es ist eines der größten ökumenischen Glaubensfeste im gesamten Stadtgebiet. Beim Kirchentag im Westen beteiligen sich die christlichen Gemeinden zwischen Vohwinkel und Varresbeck. Die zentralen Feierlichkeiten mit Gottesdiensten, Workshops und verschiedenen Aktionen finden auf dem Lienhardplatz statt. In den Kirchen und Gemeindehäusern werden weitere Veranstaltungen und Konzerte angeboten. Im letzten Jahr zog der Kirchentag über 5000 Besucher an. Die nächste Auflage war eigentlich für das kommende Jahr geplant. Doch die Gläubigen werden sich noch gedulden müssen. Als offizieller Termin wurde beim jüngsten Vorbereitungstreffen das letzte Wochenende im Mai 2021 festgelegt. Hintergrund sind aufwendige Umstrukturierungen in der Evangelischen Kirchengemeinde Vohwinkel. Diese werden Seelsorger, Mitarbeiter und Ehrenamtler im Laufe des nächsten Jahres stark in Anspruch nehmen.

„Eine zusätzliche Großveranstaltung ist für uns definitiv nicht zu stemmen“, stellt Pfarrer Frank Beyer klar. Immerhin stehen nach seiner Aussage einige personelle Änderungen an. So werde Pfarrerin Sylvia Wiederspahn Mitte 2020 ihren Ruhestand antreten. Eine Wiederbesetzung der Pfarrstelle sei aus finanziellen Gründen nicht möglich. Auch Kantor Achim Maertins verabschiedet sich in den Ruhestand. Für ihn wird es einen Nachfolger geben, der auch in der Jugendarbeit der Gemeinde tätig sein soll. Zusätzlich wird eine ordinierte Fachkraft eingestellt, die den Wegfall der Pfarrstelle mit ausgleichen soll. „All das wird natürlich viele Umbrüche mit sich bringen und einiges an Kraft kosten“, betont Frank Beyer. Er verweist auch auf die vorgesehene Reduzierung des Presbyteriums von 20 auf zwölf Mitglieder. Die Kapazitäten seien daher für 2020 weitgehend ausgeschöpft.

Die Unterstützung der Evangelischen Kirchengemeinde spielt wiederum für die Durchführung des Kirchentags eine wichtige Rolle. „Wir hatten schon über ein kleineres Kirchenfest nachgedacht, aber uns in Absprache mit den anderen Gemeinden am Ende dagegen entschieden“, erläutert Frank Beyer. Der Kirchentag im Westen habe gerade durch seine Dimension einen ganz besonderen Charakter. So sieht es auch Mitorganisator Klaus Volbeding von der katholischen Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen. „Mit dem Kirchentag wollen wir ein Angebot für die Gläubigen und den gesamten Stadtteil machen“, betont er. Dafür sei die bisherige Form ideal.

Um die Wartezeit zu überbrücken, soll es aber in regelmäßigen Abschnitten gemeinsame Veranstaltungen geben. So ist am nächsten Samstag ein ökumenischer Tag geplant, bei dem sich alle Gemeinden beteiligen. Auch zum Reformationstag am 31. Oktober wird es wieder einen ökumenischen Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Gräfrather Straße geben. „Es ist wichtig, dass der Faden nicht abreißt und wir den ökumenischen Gedanken im Blick behalten“, sagt Pastor Ernst Kirchhof von der Freien evangelischen Gemeinde Vohwinkel. Dafür gebe es viele positive Beispiele.

Zusammenarbeit der
Gemeinden sei konstruktiv

Gleichwohl sei die Verschiebung des Kirchentags schade. Das findet auch Dirk Baumhof, Leiter der katholischen Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen. „Wir sollten aber auch die vielen kleinen Mosaiksteine der Ökumene sehen“, lautet seine Meinung. Dazu gehören für ihn etwa die Schulgottesdienste. Insgesamt sei in Vohwinkel und in den angrenzenden Stadtteilen die Zusammenarbeit der Gemeinden sehr konstruktiv. Das beweise auch der ökumenische Tag oder der gemeinsame Stand der Christen beim Vohwinkel-Tag am Samstag.