Volles Tierheim: Immer mehr Katzen suchen ein Zuhause
Die Zahl der herrenlosen Stubentiger nimmt in Wuppertal zu.
Wuppertal. Ralle müsste dringend eine liebevolle Familie finden. „Er ist schon seit vergangenem Oktober bei uns“, sagt Marlis Tempel vom Tierschutzverein Wuppertal. Doch aus unerfindlichen Gründen habe er bis jetzt noch nicht vermittelt werden können. Er sei ein wenig schüchtern, aber durchaus verschmust und anhänglich, sagt Marlis Tempel. Gemeinsam mit ihren Kollegen hat sie zurzeit besonders viele Katzen zu versorgen. Im Tierheim werden regelmäßig etwa 20 Hunde und 25 Katzen sowie zahlreiche Kleintiere betreut — momentan seien aber erheblich mehr Katzen als sonst zu vergeben.
Das liege in erster Linie daran, dass sich noch immer zu viele Herrchen und Frauchen zu wenige Gedanken um möglichen Nachwuchs ihrer Tiere machten und es versäumten, ihre Kater und Katzen tierärztlich behandeln zu lassen, so Tempel. Zahlreiche kleine „Findelkinder“ landeten dann im Heim.
Jessy zum Beispiel. Die etwa sechs Jahre alte Katzendame ist zurückhaltend, scheu und eine Einzelgängerin, die dennoch bei einem verständnisvollen Herrchen bestens aufgehoben wäre. Genauso wie Teufelchen, eine gut zu einem Single-Haushalt passende schwarze Katze.
Auch wenn die Katzen im Wuppertaler Tierheim kastriert, gechipt und entwurmt sind, bedeutet das noch lange nicht, dass jedes Tier jederzeit für jeden Haushalt geeignet ist, sagt Marlis Tempel: Bei aller Tierliebe sollten sich mögliche Interessenten vor der Aufnahme eines möglichen neuen Hausgenossen fragen, ob genügend Zeit und Platz für Katze oder Hund vorhanden sein wird, ob auch langfristig die Kosten für Futter, Versicherung, Steuer oder Arztbesuche aufgebracht werden können und ob sich während einer Abwesenheit jemand ums Haustier kümmert.
Nicht zuletzt sollte sichergestellt sein, dass die Haustierhaltung in der Wohnung tatsächlich gestattet ist.