Was Eltern nicht wissen: Theaterstück klärt über Cybermobbing auf
Barmen. „Wie schnell diese Parallelwelt Auswirkungen auf die Realität haben kann, war mir nicht bewusst“, sagt eine Mutter überrascht. Die Parallelwelt, das ist das Internet — wo Kinder und Jugendliche immer öfter Opfer des sogenannten Cybermobbings werden.
Was das bedeutet, hat ihr das Theaterstück „Click-it2“ deutlich gemacht. Mehr als 40 Eltern sahen am Dienstag die Aufführung im Haus der Jugend.
Einigen wurde wohl erst durch das Theaterstück bewusst, wie wenig sie eigentlich über die Bewegungen ihrer Kinder im Netz wissen. Eine Besucherin war etwa über die teilweise heftige Sprache schockiert. Auch die in Chats von Jugendlichen häufig benutzten Kürzel waren vielen der anwesenden Eltern nicht bekannt. Und so wurde der Abend zu einem „Aha-Erlebnis“, wie eine Mutter es ausdrückte — obwohl sie mit ihren Kindern das Thema Cybermobbing bereits öfter diskutiert hat.
Darsteller Massimo Tuveri hat selbst eine Tochter. Erst durch das Stück habe er sich, so erzählt er nach der Aufführung, mit dem Thema auseinandergesetzt. Sein Tipp an die Eltern: „Lassen Sie sich von ihrem Kind zeigen, was es im Internet macht.“
Ralf Weidner von der Polizei empfahl den Eltern, im Fall der Fälle „Öffentlichkeit zu schaffen“. Das bedeutet: die Täter aufzudecken. Die Opfer können diese meist sogar benennen, denn es sind keine Fremden, die mobben. Oft sind es die eigenen Mitschüler: Was auf dem Schulhof beginnt, geht am Nachmittag per Handy oder am eigenen PC weiter. Ein Vater bestätigte die Wirksamkeit von Weidners Ratschlag: Ein verbaler Übergriff in einem Chatroom hörte sofort auf, als seine Tochter dem Täter schrieb: „Meine Eltern stehen neben mir und lesen mit.“