In der Stadthalle Welche Jobs beim Wuppertaler Karrieretag besonders attraktiv erscheinen

Wuppertal · Am Donnerstag informierten sich viele begehrte junge Menschen über Berufe und Chancen.

Auch das Helios Universitätsklinikum war mit einem Stand vertreten.

Auch das Helios Universitätsklinikum war mit einem Stand vertreten.

Foto: Andreas Fischer

„Hol Dir Deinen Job“, „Stelle Dein Licht auf den Scheffel“ – so hießen einige der Motivationssignale, die vom Karrieretag Wuppertal, der Jobmesse am Donnerstag in der Historischen Stadthalle, ausgingen. Wie schon im März dieses Jahres an gleicher Stelle war der rote Teppich am Eingang ausgerollt für die neuen Mitarbeiter, die Azubis und Hilfskräfte, die dringend gesucht werden. An insgesamt 42 Ständen warteten eloquente Experten, die versuchten, den Interessenten ein Engagement in ihrem Unternehmen gerade besonders vorteilhaft erscheinen zu lassen.

Die Bandbreite war nahezu allumfassend, und dementsprechend war auch das Interesse des Publikums groß, das die Info-Stände schon kurz nach der Öffnung um 10 Uhr geradezu belagerte. Wobei es nicht nur junge Menschen wie ganze Schulklassen waren, die teilweise ohne genaue Zukunftspläne erst einmal ihren Bedarf wecken lassen wollten. So wie die 18 Jahre alten Katharina aus Schwelm und Marie aus Wuppertal, die „alles Neue auf sich zukommen“ lassen wollten.

Hilfe gab es dabei auch von den Lehrern, die Gespräche an den Info-Ständen führten und ihre Erkenntnisse gern an ihre Schüler weitergaben. Etwa Christian Buddrus von der Gesamtschule Katernberg: Er hatte sich beim Zoll informiert, wo mit „mehr Gerechtigkeit in Deutschland“ geworben wurde. „Nach meinen Informationen hier kann ich eine Bewerbung beim Zoll nur empfehlen“, meinte der Pädagoge anschließend.

Bemerkenswerte Wege, um den Nachwuchs an sich zu binden, gehen die Wuppertaler Stadtverwaltung, aber auch die WSW, die den Menschen raten, sich einfach „ins Blaue“ zu bewerben, ohne sich auf ein bestimmtes der vielfältigen Gebiete festzulegen. „Nach Gesprächen über die jeweiligen Interessensgebiete und die persönlichen Vorlieben können wir dann das Geeignete anbieten“, versprach Steffen Becker, der für die Stadtverwaltung warb, und aus Unterhaltungen mit den WSW hörte man, dass sich auch für Busfahrer reizvolle Perspektiven ergeben würden.

Aber es eröffnet sich auch für Werksstudenten, junge Menschen, die noch keinen Beruf erlernt haben, und natürlich zukünftige Auszubildende ein weites Betätigungsfeld, wie Sarah Joest aus der WSW-Marketing-Abteilung versicherte. Wobei sich gerade dort auf den Feldern von nachhaltigen Energie- und Mobilitätslösungen krisenfeste Arbeitsplätze anbieten.

Beim Helios-Universitätsklinikum war ein Körper-Modell mit den inneren Organen ein Blickfang, und dort hatte man mit der Teilnahme am Karrieretag, der an unterschiedlichen Terminen im gesamten Bundesgebiet stattfindet, beste Erfahrungen gemacht. Und so konnte Yvonne Schmidgen auch hoffnungsvoll darauf hinweisen, dass neben Azubis auch Pflegekräfte und Ärzte gesucht werden.

Das wird übrigens nicht nur auf dem Karrieretag versucht. „Wir suchen Fachkräfte auf allen Kanälen“, erklärte Angela Ganschow von der Seniorenresidenz Libento in Barmen, die auf dem ehemaligen Sportplatz Schützenstraße zuhause ist.

Der Aufwand lohnt sich

Dass der Aufwand zur Rekrutierung von neuen Arbeitskräften offensichtlich lohnt, erfuhren Interessierte am Stand von „Ice Factory“ (Nutzeis). Alexandra Klos zeigte auf ihre Kollegin Nadine Zarges, die vor einem Jahr zum Karrieretag gekommen war und unter den Angeboten das Richtige gefunden hatte. „Ich arbeite jetzt hier im Design und Marketing“, erklärte sie, die der lebende Beweis für die Effektivität des Karrieretages ist. „Aber wir suchen auch Lkw-Fahrer“, meinte Alexandra Klos und zeigte neben sich auf die ganze Palette von Stellenangeboten in ihrem Unternehmen. Der allgemeine Konsens: Viele Besucher müssen die Angebotsvielfalt zu Hause erst einmal „sacken lassen“, die einzelnen Broschüren durcharbeiten und dann zu der Erkenntnis kommen: „Das ist das Richtige.“

Wie beispielsweise eine Ausbildung bei der Bank, wie Silke Becker-Strunk, Personalentwicklung bei der Volksbank im Bergischen Land, weiß. „Eine Ausbildung bei einer Bank ist eine großartige Grundlage für viele Berufe und bietet deshalb jungen Menschen eine vielversprechende Perspektive“, vermittelt sie den jungen Menschen. Die waren zwar in der Überzahl, aber auch „Umsteiger“, Neueinsteiger und Arbeitssuchende, die derzeit keiner Beschäftigung nachgehen, nahmen die Gelegenheit wahr, sich beim Karrieretag umzuschauen. Und wer das Messeprogramm mit der Auflistung und Vorstellung der Anbieter durchblätterte, der fand auch eine ganze Reihe von praxisnahen Tipps, was eine Bewerbung, das Verfassen des Lebenslaufs oder Vorbereitungen auf ein mögliches Telefon-Interview und einen Neustart mit 40 plus angeht.

„Dank der großen Bandbreite, die hier angeboten wird, ist auch der Publikumsandrang groß“, freuten sich Lea Folkens und Sven Tesch vom Orga-Team des Karrieretages, und wie sagte noch ein nicht namentlich genannter Besucher: „Wer hier nix findet, ist selbst schuld.“