Müll Wenn die Biotonne zum Himmel stinkt

Eine bessere Mülltrennung, insbesondere bei Bio-Müll, hatte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth gefordert (WZ berichtete). Denn eine Untersuchung verschiedenster Mülltonnen durch das Umweltbundesamt hatte ergeben, dass Biomüll rund 40 Prozent des Gewichts in einer Restmülltonne ausmacht.

Problem bei der Biotonne: Es bilden sich schnell Larven.

Foto: dpa/Arno Burgi

WZ-Leserin Dagmar Klug findet mehr Biotonnen ebenfalls begrüßenswert, allerdings logistisch auch schwierig: „Ich wohne in einem Mietshaus mit sechs Parteien. Auf Veranlassung einer Mitbewohnerin wurde vor geraumer Zeit eine Biotonne angeschafft, die mittlerweile auch von anderen Bewohnern genutzt wird“, erzählt sie.

Ein Problem sei jedoch die Reinigung dieser Tonne. In einem Mehrparteienhaus sei es schwierig, alle  zu einer Säuberung in festem Turnus zu verpflichten. Sie würde sich eine Reinigung durch die AWG wünschen, wie das in manchen anderen Städten in NRW zumindest einmal im Jahr üblich sei.

Früher hat die AWG bereits eine Reinigung der Tonnen per Sammelbestellung angeboten. „Allerdings waren die Bestellungen eher gering und deshalb für die Reinigungsfirmen nicht rentabel“, sagt AWG-Pressesprecher Andreas Spiegelhauer. Inzwischen haben sich alle Reinigungsfirmen aus Wuppertal zurückgezogen. Allerdings plane die AWG, dieses Thema in diesem Jahr noch einmal zu prüfen und zu kalkulieren – denn natürlich hat ein solcher Service Auswirkungen auf die Müllgebühr. Bisher habe es jedoch wenige Anfragen in dieser Richtung bei der AWG gegeben.

Als Vorsorge gegen eine stinkende und schmutzige Biotonne empfiehlt die AWG, unten etwas Zeitungspapier hineinzulegen. Besonders nasses Obst könne ebenfalls in etwas Zeitung gewickelt werden – in Maßen natürlich, damit die Kompostierung nicht gefährdet werde. Wird die Tonne einfach mit klarem Wasser, etwa per Gartenschlauch, ausgespült, darf das Wasser anschließend auch in den Straßengulli gegossen werden.

Tipp: Backpulver oder
Essigwasser in die Tonne

Anne Sprinz, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale, ist zwiegespalten, was  den Wunsch nach einer zentralen Reinigung angeht: „Da muss man sorgfältig Kosten und Nutzen abwägen. Denn die Reinigung würde sich auf die Abfallgebühren schlagen.“ Neben Zeitungspapier zum Schutz der Tonne hat sie noch den Tipp, etwas Backpulver oder Essig in das Wasser zu geben, mit dem die Tonne ausgewaschen wird. Durch eine Einwirkzeit werden auch Larven abgetötet, und Reste von Grünzeug lösen sich besser vom Rand. Außerdem desinfiziert Essig die Tonne etwas. Dann darf die Flüssigkeit allerdings nicht mehr in den Straßengulli, sondern muss über die Toilette entsorgt werden.