Wuppertaler Traditionskneipen Whiskey und spontane Folk-Konzerte: Im Domhan geht es irisch zu

Die Kneipe am Ölberg gibt es nun schon seit 80 Jahren.

Wuppertaler Traditionskneipen: Whiskey und spontane Folk-Konzerte: Im Domhan geht es irisch zu
Foto: Gerhard Bartsch

Ölberg. Seit fast 14 Jahren steht Christoph Brodersen (51) hinter dem Tresen seiner Kneipe „Domhan“ an der Marienstraße am Ölberg. Dass er das Lokal übernahm, war damals eher Zufall. „Seit über 80 Jahren gibt es diese Kneipe nun schon. Als sie dann 2002 leer stand, hab ich mich einfach dazu entschlossen, hier einzusteigen. Da ich beruflich sowieso aus der Gastronomie komme, passte es“, erklärt der Bar-Chef.

Bis zu 120 Whisky-Flaschen und 100 Gäste kommen manchmal auf den rund 50 Quadratmetern im „Domahn“ zusammen. So voll wird es in der Regel an den Wochenenden, wenn spezielle Veranstaltungen stattfinden. Jeden zweiten Samstag im Monat finden zum Beispiel die gut besuchten Folk-Sessions statt. Das Besondere an diesen ist, dass sie nicht geplant sind. Liebhaber irischer und schottischer Musik bringen ihre Instrumente mit und spielen drauflos.

„Diese Abende versprechen immer tolle Überraschungen, da ich auch nicht weiß, welche Musiker kommen und was sie spielen werden“, erklärt Christoph Brodersen begeistert. Dass seine Kneipe dem Konzept eines irischen oder schottischen Pubs ähnlich ist und auch einen Namen in schottisch-gelischer Sprache trägt (Domhan bedeutet „Meine Welt), ist kein Zufall. „In Irland und Schottland war ich schon ganz oft, und auch für Whisky interessiere ich mich sehr. Da liegt ein Pub doch nahe“, erklärt er.

Allerdings benennt der Wirt seinen Pub nicht explizit als solchen und ergänzt: „Der Laden ist für alle Gäste das, was immer sie auch möchten. Wir spielen keltische Musik, aber auch alles andere. Vom Banker bis zum Punk — hier kommen alle zusammen.“

So auch Erzieher Oliver Kaletka (36) und Gitarren-Lehrer Michael Kuhn (33). Regelmäßig kommen die Freunde in den Pub und genießen die große Whisky- Auswahl und die Bierspezialitäten. Bereits mit acht Jahren probierte Oliver Kaletka zum ersten Mal ein Schlückchen Whisky. „Das war ganz heimlich. Da stand damals auf dem Tisch ein Glas meines Vaters mit einem kleinen Rest — er ist ein Whisky-Liebhaber. Da habe ich dann probiert“ erzählt der Erzieher. Inzwischen ist er selbst ein guter Whisky-Kenner.

Whisky-Liebhaber und die, die es werden möchten, kommen im „Domahn“ auf jeden Fall auf ihre Kosten. Fünf bis sechs Mal im Jahr veranstaltet Christoph Brodersen ein Whisky-Tasting. Bei diesem Event probieren sich die Gäste durch verschiedene edle Tröpfchen. Wer mitmachen möchte, muss allerdings schnell sein. „Es gibt immer 25 Plätze, und die sind nach Stunden der Bekanntgabe des Termins ausgebucht“, weiß der Kneipen-Chef. Nächstes Jahr wird das „Domhan“ sein fünfzehnjähriges Jubiläum feiern.