Wilder Wald-Parcours fürs Miteinander

Schüler lernen Kommunikation beim Training auf dem Nützenberg.

Wuppertal. Kommunikations-Tour - nicht alle der 20 Jugendlichen, die um zehn Uhr morgens auf der Kaiserhöhe warten, wissen genau, was gleich auf sie zukomm. Sören Walla ist Teamleiter bei Deepwood und bergüßt die achte Klasse der Hauptschule Kranhöhe aus Solingen. Im Waldhäuschen erklärt er, worum es geht: "Kommunikation, Kontakt und Kooperation" sind die Ziele des Ausflugs. Vorgeschlagen hatte die Tour die Klassenlehrerin Beate Daemmer. "Meine Schüler sollen hier verstehen, dass sie gemeinsam Lösungen finden können, wenn sie miteinander reden."

Walla teilt die Schüler in zwei Gruppen ein, sie sollen getrennt einen Parcours mit verschiedenen Aufgaben meistern. "Die Aufgaben sind schwer, aber wir trauen euch das zu", versucht Walla die Jugendlichen zu motivieren. Den Weg gibt ihnen eine Karte vor, die sie mit Hilfe von Kompassen lesen können - wenn das nur so einfach wäre.

Die Gruppenleiter von Deepwood erklären, wie man die vier Himmelsrichtungen herausfindet. "Bist du doof, die Karte muss so rum gehalten werden, da ist Norden", tönt ein Mädchen. An einer Abzweigung rätseln die Schüler, ob sie richtig sind. Sie sind es und dürfen die erste Aufgabe lösen: Sie müssen eine Pipeline aus Regenrinnen bauen. Auf dieser soll eine Kugel 20 Meter transportiert werden, die Pipeline ist aber nur zehn Meter lang. Nach langem Rätselraten kommt Albert die Idee, und nach vielen Versuchen ist es geschafft.

Noch besser geklappt hätte das Ganze, wenn sich die Jugendlichen über ihre Ideen ausgetauscht hätten. Von dieser Einsicht sind die Achtklässler aber noch entfernt. Sie widmen sich voller Enthusiasmus der nächsten Aufgabe - ein Seil straffen, über das fünf Personen balancieren müssen. "Alle Aufgaben müssen im Team bewältigt werden, das ist nichts für Einzelkämpfer", erklärt Walla. Dazu muss man aber auch verstehen, dass man ein Team ist.

Bei der dritten Aufgabe stoßen die beiden Gruppen aufeinander. Mit Hilfe eines Seils wird die Überquerung eines Flussessimuliert. Für nicht so sportliche Jugendliche, eine schwierige Aufgabe. Es dauert lange, bis die Jungs verstehen, dass sie den Mädchen ans Seil helfen und sie auf der anderen Seite auffangen müssen. Nach knapp fünf Stunden hat die Klasse alle Aufgaben bewältigt und kommt am Ziel an.