Die großen Ausbilder allein schaffen rund 1000 neue Stellen
Im Metallbereich sinkt das Angebot dagegen deutlich.
Wuppertal. Im Zuständigkeitsbereich der bergischen IHK gibt es zu Beginn des Ausbildungsjahres 14,7 Prozent weniger Ausbildungsplätze als im Vorjahr. Damit sinkt die Zahl der neu eingetragenen Stellen auf 2242 - nachdem die beiden Vorjahre Rekordjahre darstellten. Insbesondere im Bereich Metall geht die Zahl der Ausbildungsplätze besonders deutlich zurück - und zwar um rund 30 Prozent. Der jüngsten Konjunkturumfrage zufolge wollen aber trotz der Wirtschaftskrise nur 11 Prozent der Industrieunternehmen die Zahl der Ausbildungsplätze weiter herunterfahren.
Für den gesamten Wuppertaler Ausbildungs-Markt hat sich die Situation trotzdem weniger angespannt als befürchtet: Rund 1800 neue Ausbildungsplätze werden im Stadtgebiet jährlich angeboten. Genaue Zahlen gibt es erst Mitte Oktober. Es zeichnet sich jedoch bereits jetzt ab, dass derzeit deutlich weniger junge Menschen als noch im August auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind. Im August waren noch rund 600 Jugendliche nicht versorgt.
Die Tabelle (siehe am Ende des Textes; ohne Anspruch auf Vollständigkeit) zeigt, wie mühsam die etwa 1800 Ausbildungsstellen zusammenkommen. Denn die rund 30 größten Ausbilder alleine bringen es auf etwa 1000 Stellen. Der Rest verteilt sich auf Unternehmen, die in kleinerem Ausmaß ausbilden.
Dabei zeigt sich aber auch, wie sich die Ausbildung im Gesundheitswesen zusehends in großen Einrichtungen wie der Akademie für Gesundheitsberufe (AfG) bündelt. Den praktischen Teil der Ausbildung gibt es unter anderem in den neuen Häusern des Klinikverbundes von St. Josef und St. Antonius sowie in anderen Krankenhäusern und Dienstleistern des Gesundheitswesens. In der AfG ist also konzentriert, was früher in unterschiedlichen Krankenpflege-Schulen angeboten wurde.
Weitere Besonderheiten: Die Auszubildenden bei Schaeffler werden bei entsprechender Eignung komplett übernommen. Das ist eine Folge der Tarifvereinbarung mit der IG Metall und sticht insbesondere derzeit ins Auge, da die Zahl der Ausbildungsplätze im Metallsektor ansonsten deutlich sinkt.
Die Firma Schmersal beispielsweise hat nur etwa die Hälfte der Ausbildungsstellen besetzt. Der Grund: Die Qualifikation der Bewerber reichte in vielen Fällen nicht aus. Weniger qualifizierte Bewerber zu Auszubildenden zu machen, hat sich nach Unternehmensangaben in der Vergangenheit nicht bewährt.
Grundsätzlich gilt für die Tabelle: Duales Studium zählt mit - ebenso wie Sonderprogramme, in denen schwierigere Schülergruppen ein Langzeitpraktikum in einem Betrieb (Bayer und Coroplast) absolvieren. Bei der Deutschen Bank und bei Mercedes-Benz werden die jungen Menschen auch auswärts eingesetzt, die Ausbildungsverantwortung liegt aber in Wuppertal. Noch eine Besonderheit: EDE hat noch nie so viele Ausbildungsplätze angeboten wie derzeit.
Zudem sind auch jetzt noch Ausbildungsplätze nicht besetzt. Das liegt unter anderem daran, dass sich Kandidaten gleich zwei oder mehrere Stellen sicherten, aber natürlich nur eine antreten.