DuPont setzt den Rotstift an

In Wuppertal sind Stellenabbau und eine Verringerung der Arbeitszeit auf 35 Stunden pro Woche im Gespräch.

Wuppertal. Es ist erst zwei Tage her, dass VDA-Präsident Mattias Wissmann für die Autoindustrie das schlechteste Jahr seit der Wiedervereinigung ankündigte. Am Donnerstag bereits reagierte DuPont auf die alles andere als rosige Marktsituation: Insgesamt 730 Millionen Dollar will das Unternehmen an Kosten einsparen - und der Standort Wuppertal wird aller Voraussicht nach seinen Teil beizutragen haben.

Die Mitarbeiter an diesem mit rund 2400 Mitarbeitern größtem DuPont-Standort in Deutschland wurden am Donnerstag informiert. Und sie sahen sich mit Unternehmensplanungen konfrontiert, die es in sich haben: Die Pläne sehen vor, weltweit etwa 2500 Positionen in genau jenen Einheiten abzubauen, die insbesondere die Autoindustrie beliefern. In Deutschland beschäftigt DuPont etwa 4000 Mitarbeiter, 350 Positionen davon sollen nun im Lackgeschäft und damit auch in Wuppertal abgebaut werden. Durch dieses Paket will DuPont im kommenden Jahr 130 Millionen Dollar sparen.

Ein weiteres Paket mit der Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses von weltweit 4000 Leiharbeitern soll den Plänen zufolge die Fixkosten langfristig um 600 Millionen Dollar senken. Ein Instrument in diesem Paket ist die Senkung der Wochenarbeitszeit. Ein Punkt, der auch Wuppertal trifft. Ziel ist es, die Arbeitszeit in den Wuppertaler Produktionseinheiten von 37,5 Stunden auf 35 Stunden wöchentlich zu senken. Auch dazu beginnen jetzt die Auseinandersetzungen innerhalb des Unternehmens.

Autolacke produziert DuPont in Wuppertal sowohl für die Erstbeschichtung als auch für den Reparaturbedarf. In vielen Geschäftsfeldern ist das Unternehmen weltweit führend.

Im Vorfeld der jetzt bekannt gegebenen Kostensenkungspläne hatten DuPont und etliche andere Autozulieferer die Mitarbeiter bereits angehalten, ihre Überstunden abzufeiern und den Jahresurlaub nicht mit in das kommende Jahr zu nehmen. Außerdem wurde der Verzicht auf den Einsatz von Leiharbeitern angekündigt und die Weihnachtsfeier für ehemalige Mitarbeiter abgesagt. Weitere Opfer der Autokrise gab es bereits unter den Speditionen und Transportunternehmen. So hat die Spedition Höhlschen Antrag auf Einleitung des Insolvenzverfahrens gestellt. Andere Spedition haben ihre Investitionsvorhaben auf Eis gelegt.

Die bergische IHK hat sich bereits für branchenbezogene Unterstützungsprogramme Programme der Politik stark gemacht.