Autoindustrie: Markentreue statt Krise
In Wuppertal liegt die Zahl der Auto-Bestellungen über der des Vorjahres.
Wuppertal. Eine Insolvenz von General Motors? Nein, das kann sich Hans-Joachim Flohr nicht vorstellen. Immerhin, so der Aurego-Geschäftsführer, sei GM ab 2010 wegen neuer Vereinbarungen mit den US-Gewerkschaften erheblich von Sozialkosten befreit.
Und Opel? Die Marke sei von den Produkten her gut aufgestellt. So viele Interessierte wie jetzt bei der Vorstellung des Insignia machten zudem deutlich, wie viele Freunde die Marke habe. Zur Not spricht sich Flohr auch für Stützungsmaßnahmen aus: "Ich bin sicher, dass die erfolgreich sind."
Für Opel eher ungewöhnlich: Für den Insignia gab es schon vor der Premiere Bestellungen: Allein bei Aurego 15. Der Marktanteil von Opel in Wuppertal liege bei Neuzulassungen zudem bei mehr als 14 Prozent, bundesweit 8,4. Insgesamt (die WZ hatte Einblick in die neuesten Zahlen) liegt der Auftragseingang über dem des Vorjahres. Das gleiche gilt für die kurzfristige Prognose. Insgesamt verkauft Aurego mit rund 180 Mitarbeitern jedes Jahr rund 5000 Autos aus allen Sparten.
Bleibt die in der Branche im Durchschnitt sehr magere Umsatzrendite. Doch auch da macht Flohr als Vertragshändler für Opel, Honda und Chevrolet klar: Das Geschäftsjahr ist gerade beendet. "Und wir schreiben schwarze Zahlen."
Flohr prognostiziert jedoch, dass es die kleineren Häuser künftig noch schwerer haben werden. Dieser Prozess habe bereits vor langem eingesetzt und verschärfe sich durch die Autokrise noch.
Eine Lösung? Flohr spricht sich für eine Verschrottungsprämie und eine Verschrottungsverpflichtung aus; eine effiziente Maßnahme, die auch ökologisch sinnvoll sei, aber nicht jedem Hersteller gleich viel nutze.