Abelers feiern Zeit-Geschichte
Dreifacher Anlass: 75. Geburtstag, 75. Jahre besteht das Geschäft und 50 Jahre das Uhrenmuseum.
Wuppertal. "Tick, tack, tick, tack - kling", mehr als 2000 Uhren ticken um die Wette; das Wuppertaler Uhrenmuseum im Hause Abeler. Es gibt keinen besseren Ort, um eine echte Zeit-Geschichte zu feiern - den 75. Geburtstag Jürgen Abelers. Er ist Seniorchef des Hauses Juwelier Abeler und Wuppertaler Traditionsunternehmer. Die gestrige Geburtstagsfeier war gleichzeitig Anlass für zwei weitere Jubiläen: Das 75-jährige Bestehen des Juwelier-Ladens, sowie den 50.Geburtstag des Wuppertaler Uhrenmuseums. Dort versammelte sich am Montag die Familie Abeler mit Freunden, Bekannten und vielen Wuppertaler Persönlichkeiten - wohl allesamt Uhrenliebhaber - um Geburtstagskind Jürgen Abeler.
Sohn Hendrick Abeler blickte auf das Leben des Familienvaters, Juweliers, Forschers und Uhrenliebhabers zurück. "Er hat fünf Kinder, vierzehn Enkel und drei Urenkel. Wir waren früher oft im Bergischen Land spazieren und haben Familien besucht", beschreibt Hendrick Abeler den Familienalltag - Vater Jürgen sei stets auf der Suche nach neuen, alten Uhren: "Er fotografierte, fragte und forschte, schrieb zahlreiche Fachbücher." Abeler sammelt neben Uhren auch Ringe, Kronen, Feuerzeuge, Speisekarten, Wein-Etiketten und vieles mehr; er liebt den Karneval und engagiert sich ehrenamtlich in vielen Bereichen.
Auch Oberbürgermeister Peter Jung beglückwünschte den "Wuppertaler Vorzeigeunternehmer". Das Haus Abeler "sei aus Elberfeld nicht mehr wegzudenken."
Cousin Rainer Abeler aus Münster bedankte sich in der Glückwunschrede, stellvertretend für die gesamte Familie: Er sei "der Anker, der die Familie zusammenhält." "Wir müssten dich zum Ehren-Abeler ernennen, das wäre mal etwas Neues", sagte der Cousin mit einem Lächeln und spielte dabei charmant auf die Auszeichnungen an, die Jürgen Abeler in seinem 75jährigen Leben erhalten hat - etwa das Bundesverdienstkreuz, sowie den Ehrenring der Stadt Wuppertal.
Es war ein bewegender Moment, als Gudrun Abeler auf das gemeinsame Leben mit ihrem Mann Jürgen zurückblickte.
Seit 1958 laden die Abelers Paare ins Juweliergeschäft an der Poststraße ein, die vor 25, 40, 50, 60 oder mehr Jahren die Ringe fürs Leben bei ihnen gekauft haben und zusammengeblieben sind. 2009 feiern Gudrun und Jürgen Abeler ihre eigene Goldene Hochzeit. Das Geburtstagskind hat noch Pläne, "für die ich drei Leben bräuchte". Nächste Idee: Ein historisches Stadtfest. Seinen Geburtstag nahm er zum Anlass, den Gästen sein Konzept dazu vorzulesen: "Das Privileg", Bühnenstück von Schriftsteller Karl Otto Mühl, sei ein wichtiger Programmpunkt, um an die Textilstadt zu erinnern. Abeler freut sich auf den neuen Döppersberg; er sagt: "Ich bin stolz auf meine Stadt, möchte alles unterstützen, was positiv für sie ist."