Schwelmer Brauer wollen zurück in die schwarzen Zahlen
Neue Tanks sollen eine stabile Bierqualität sicherstellen.
Schwelm. Die Privatbrauerei Schwelm will zurück in die schwarzen Zahlen. Nach einem 18-prozentigen Umsatzrückgang im laufenden Jahr setzen die Eigentümer Rolf und Heidrun Lohbeck dazu offenbar mindestens drei Hebel an.
Die derzeit 38 Beschäftigten werden mindestens ein Jahr lang 42 statt wie bisher 40 Stunden pro Woche arbeiten. Eine zusätzliche Bezahlung gibt es dafür nicht. Wie Verkaufsleiter Stefan Juki berichtet, liegen die Mitarbeiter bei ihrer derzeitigen 40-Stunden-Woche allerdings bereits eine Stunde oberhalb des Branchendurchschnitts.
Unternehmensangaben zufolge haben sich die Mitarbeiter auch deshalb dazu bereiterklärt, weil gleichzeitig Investitionen in Höhe von zwei Millionen Euro fließen. Geld, mit dem demnach auch hausgemachte Fehler korrigiert werden sollen. Denn aufgrund der teilweise historischen Technik war die Bierqualität zuletzt nicht immer gleich gut.
Das soll sich unter anderem durch sechs bereits bestellte neue Edelstahl-Bierdrucktanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 17000 Litern ändern. Sie ersetzen alte lackierte Stahltanks. Größere Tanks haben laut Juki den Vorteil, dass ein einheitlicher Biergeschmack eher zu gewährleisten ist. Eben solche Geschmacksabweichungen hatten zuletzt für Irritationen bei Verbrauchern gesorgt. Dazu kommt die Anschaffung elektronischer Bieranalysegeräte. Ein Vorgang, der die Abhängigkeit von fremden Analysen in Ringuntersuchungen beendet.
In einem weiteren Schritt vergrößert sich die Brauerei. Dort, wo auf einer zusätzlichen Fläche Leergut gelagert ist, werden nach Fertigstellung eines Betonkellers sechs Edelstahltanks mit 13 Metern Höhe und 3,50 Meter Durchmesser aufgestellt. Jeder dieser Gär- und Lagertanks fasst bis zu 73400 Liter. Inklusive Befüllung bringt es solch ein Tank (Leergewicht 4,5 Tonnen) auf ein Gewicht von bis zu 80 Tonnen.
Ab sofort übernimmt zudem Eigentümer Lohbeck wieder die Führung des Unternehmens. Das Wirken der beiden vorhergegangenen Mitgeschäftsführer Stefan Hammermeister und Markus Patrick Schoebel (Schwiegersohn von Lohbeck) nennt die Privatbrauerei Schwelm nun "glücklos". Neu eingestellt wurde ein technischer Betriebsdirektor. Außerdem hat Lohbeck die Position des Verwaltungsdirektors neu geschaffen.