Überschuldung: Wuppertal auf einem Negativ-Spitzenplatz

Platz 411 unter 413 Kreisen und kreisfreien Städten.

Wuppertal. Die Konjunktur der vergangenen Zeit trägt Früchte: Bundesweit hat die Überschuldung von Privatpersonen im Vergleich zum Vorjahr signifikant abgenommen. Die Quote sank von 10,85 auf 10,11 Prozent.

Doch in Wuppertal hat sich die Lage trotz des Aufschwungs nicht gebessert, sondern im Gegenteil sogar weiter verschlechtert. Nach Angaben der Creditreform hat sich die Zahl der privaten Insolvenzen in Wuppertal während der ersten zehn Monate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 635 auf 673 erhöht. Damit kommt Wuppertal auf eine Überschuldungsquote von 18,82 Prozent. Das heißt: Fast jeder fünfte volljährige Wuppertaler hat mehr Ausgaben als Einnahmen.

Die Zahlen in Wuppertal entwickeln sich damit nicht nur weiterhin negativ, sondern auch gegen den Trend: In Remscheid sank die Quote von 15,72 auf 14,56 Prozent, in Solingen von 14,23 auf 13,51 Prozent.

Selbst frühere Negativspitzenreiter Halle/Saale, Pirmasens und Flensburg konnten das Blatt wenden, machen nun Platz für nachrückende Negativ-Spitzenreiter. Und in dieser Gruppe ist Wuppertal ganz vorne mit dabei. Von den nach Kreisgebietsreformen in den neuen Ländern jetzt noch 413 Kreisen und kreisfreien Städten rangiert Wuppertal dem neuen Schuldneratlas zufolge auf Platz 411. Schlimmer dran sind nur noch Bremerhaven und Offenbach/Main.

Aufgrund von Finanz- und Autokrise sowie weiterer nicht berauschender Wirtschaftsaussichten rechnet die Creditreform bundesweit mit einem erneuten Ansteigen der Schuldnerquote - und befürchtet, dass sich die Situation in Wuppertal weiter verschärft.