Leasing: AWG steckt in der Vertrags-Falle

Geschäftsführer erklärt Remscheidern, dass ein kompletter Ausstieg nicht möglich ist.

Wuppertal. Der Teufel steckt im Detail: Die umstrittenen Cross-Border-Leasing-Geschäfte der Stadt Wuppertal und der Abfall-Wirtschaftgesellschaft (AWG) bergen offenbar mehr Risiken, als bisher bekannt war. Wie die WZ bereits mehrfach berichtete, plant die AWG, aus ihrem Leasing-Geschäft komplett auszusteigen.

Das ist offenbar aber gar nicht möglich, wie AWG-Geschäftsführer Wolfgang Herkenberg im Remscheider Hauptausschuss eingestehen musste. Die Remscheider, sie sind Partner der AWG, hörten, dass zwei beteiligte Landesbanken offenbar gar nicht daran denken, die Geschäfte zu lösen. Vielmehr fordern sie, dass die Städte Remscheid und Wuppertal schriftlich für die AWG bürgen, sollte diese das Leasing-Geschäft mit den US-Partnern beenden.

Herkenberg versicherte den Remscheider Politikern, dass keine finanzielle Gefahr bestehe. Die AWG hatte bei Abschluss des Geschäftes im Jahr 1999 einen Barwertvorteil von zirka 18 Millionen Euro einstreichen können. Sowohl Herkenberg als auch Oberbürgermeister Peter Jung hatten stets betont, dass sich das Leasing-Geschäft bisher rentiere.

Sollte es nicht möglich sein, komplett aus dem Geschäft mit dem US-Partner auszusteigen, dann wird die AWG eine neue Bürgschaft benötigen. Diese kostet - ebenso wie dies Auflösung der Verträge - eine Millionensumme. Bisher hatte es immer geheißen, dass Bürgschaft oder Auflösung nur von den finanziellen Bedingungen abhängig seien. Von den Landesbanken Nord-LB und LBBW als Partner war bisher nicht die Rede. Auch nicht davon, dass diese einer kompletten Beendigung des Geschäftes wohl nur dann zustimmen, wenn sie für Ihre finanziellen Ausfälle entschädigt werden. Damit scheint nicht absehbar zu sein, wie teuer diese Geschäfte überhaupt werden.