Erstmals verliehen: Bergischer Preis für Innovationen

Die NRW-Wissenschaftsministerin attestiert der Region, genau das Richtige zu tun.

Wuppertal. Das Wesen der Wissenschaft mag zwar aufgrund ihrer Wahrhaftigkeit auch die Langsamkeit sein. Und der Rausch der Geschwindigkeit gehört da eher zu den Eigenschaften der Wirtschaft. Aber „Wunder geschehen“ macht Rüdiger Theis klar, arbeitet mit daran, dass Wirtschaft und Wissenschaft näher zusammenrücken — und stellt am Freitag beim Bergischen Innovations- und Bildungskongress den Bergischen Innovationspreis vor. Den vergibt die Gesellschaft der Freunde der Bergischen Universität im kommenden Jahr an Forscher der Uni. Er ist mit 15.000 Euro für die Forschungsarbeit dotiert — und die muss im Kern die Kriterien „neuartig, erfolgreich und vorzeigbar“ erfüllen.

Es sind unter anderem Aktionen wie diese, handelnde Menschen wie Theis und der Uni-Rektor Lambert T. Koch, und natürlich Veranstaltungen wie der Innovationskongress, wegen derer die NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze grundsätzlich überzeugt ist, dass die Region die entscheidende Lösungsebene für die Herausforderungen ist. „Die Bergische Region hat das verstanden“, sagt die Ministerin. „Sie schaffen genau die richtige Plattform.“

Recht gibt ihr da Dieter Spath, Leiter des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation. Eine Erkenntnis: Vernetzte Unternehmen sind innovativer. Ein Rat: Die Befähigung zur Innovation im ganzen Unternehmen ansiedeln. Und eine kritische Prognose: „Weiterbildung wird sich auch darum kümmern müssen, wie die Besten weitergebildet werden.“

Vom Nutzen der Vernetzung ist Uni-Rektor Lambert T. Koch ohnehin überzeugt. Er wirbt deshalb auch für ein „erweitertes Innovationsverständnis“ mit Beteiligung vieler Akteure, mit Kooperationen, einem hohen Maß an Kommunikation und gegenseitiger Wertschätzung. Seiner Vorstellung von der Lern- und Wissensregion ist das Bergische mit dem Innovationskongress näher gekommen.

„Wir wollen zeigen, dass wir die Notwendigkeit des Miteinanders von Wirtschaft und Wissenschaft im Bergischen Städtedreieck erkannt haben“, sagt IHK-Präsident Friedhelm Sträter. Und Ziel müsse es sein, möglichst viele der Absolventen der Bergischen Universität in der Region zu halten. Die Wissenschaftsministerin jedenfalls hat das Anliegen mehr als nur zur Kenntnis genommen.