Getränke Doeden in finanzieller Schieflage
130 Mitarbeiter, davon 65 in Wuppertal, sind betroffen. Viele eigene Geschäfte waren wohl nicht rentabel.
Die Getränke Doeden GmbH & Co KG und die ihr nahe stehende Getränkehaus JD GmbH haben Antrag auf Einleitung des Insolvenzverfahrens gestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter Stephan Ries von Schultze & Braun hat bereits Kontakt zu den wichtigen Vertragspartnern und den Hausbanken des Unternehmens aufgenommen. Eine erste Erkenntnis: Die Lage ist stabil. Der laufende Geschäftsbetrieb wird derzeit ohne Einschränkungen fortgeführt.
Seine ersten Aufgaben beschreibt Ries so: „Wir werden für die insgesamt 130 Mitarbeiter zunächst über das Insolvenzgeld die seit Januar offenen Lohn- und Gehaltsrückstände sichern.“ Gezahlt wird das von der Agentur für Arbeit. Außerdem soll den Mitarbeitern für die Monate Februar und März eine Vorfinanzierung der Banken vermittelt werden. Die endgültige Eröffnung des Verfahrens erwartet Ries demnach nicht vor Anfang April.
Die Ursache für die Schieflage? Zwischenzeitlich hat Doeden mit fast 60 Läden zu viele Einzelhandelsgeschäfte betrieben und dabei in nahezu ganz NRW eine große Fläche bedient. Zu spät hat sich Doeden dabei nach Angaben von Ries von unrentablen Filialen getrennt. Dazu kam durch den frühen und strengen Winter ein deutlicher Umsatzeinbruch. Denn offenbar haben viele Kunden ihre Getränke dann lieber im Supermarkt gekauft und sich nicht eigens auf den Weg zu einem Getränkemarkt begeben.
Doeden beschäftigt am Stammsitz in Nächstebreck in der Straße Im Hölken auf einer Fläche von etwa 35 000 Quadratmetern rund 65 Mitarbeiter. Die übrigen Beschäftigten arbeiten in der zweiten Gesellschaft in den einzelnen Geschäften.
Stephan Ries gibt sich trotz der finanziellen Schieflage optimistisch. Doeden sei im Markt gefestigt, habe einen hohen Bekanntheitsgrad und vor allem einen gesunden Kern. Und wie könnte eine Lösung für das angeschlagene Unternehmen aussehen? Ries sagt: „Wir bemühen uns nachhaltig um erfolgversprechende Sanierungsschritte und Nachfolgelösungen.“