Wo aus Kindern kleine Handwerker werden

An der Junior Uni geben Tischler Thorsten Pickelein und Elektriker Guido Pfankuchen ihr Wissen weiter.

Foto: Stefan Fries

„Schau mal, wie viele Ringe ich aus dem Rohr herausgesägt habe“, ruft ein kleiner Junge durch die Räume der Junior Uni. Ein anderer zeigt kleine Klötze, die er gerade zusammengeschraubt hat. So wie diese beiden sorgten 40 Schüler der Wuppertaler Grundschule Alarichstraße und der Grundschule Westersburg aus Solingen für volle Räume. Unter professioneller Leitung konnten die Kinder einen Vormittag lang Metall sägen, Schrauben in Holz drehen und Löcher bohren.

„Ich habe 30 Holzstücke abgesägt“, sagte Schüler Henrik aus Solingen, der sich bei Tischlermeister Thorsten Pickelein schon erkundigt hatte, wie er denn ein Baumhaus bauen könnte. Mit viel Geduld erklärte der Wuppertaler Handwerker dem Neunjährigen, was er dafür braucht.

Die kleine Zoe (9) ließ sich währenddessen von Elektromeister Guido Pfankuchen Handgriffe zeigen. Dieser hatte für die Schüler aus verschiedenen Materialien Wände aufgebaut, in die die Kinder Schrauben hinein drehten. „Der Stein war richtig hart“, berichtete Zoe von ihren ersten Erfahrungen mit der Bohrmaschine. „Aber wir haben es geschafft“, betonte Svenja (9) stolz.

„Wir sind der Junior Uni für dieses Angebot sehr dankbar. Auch die Kinder sind begeistert“, berichtete Monika Winkler, Lehrerin der Solinger Grundschule. „Diese Möglichkeit des Lernens können wir den Kindern in der Schule nicht anbieten. Dafür fehlen uns einfach das Personal und die Materialien.“

„Die Kinder sollen das Handwerk kennenlernen. Nur so können wir es in der Gesellschaft weiter erhalten“, erklärte Peter Weigel, der als Sanitär- und Heizungsmeister der Junior Uni ebenso ehrenamtlich zur Verfügung steht wie seine Kollegen Pfankuchen und Pickelein.

„Wie bei allen Angeboten der Junior Uni steht auch hier für die jungen Studenten das praktische Erleben und Ausprobieren im Vordergrund. Teilweise kommen die Mädchen und Jungen erstmals mit handwerklichen Aufgabenstellungen in Kontakt“, erklärte Karin Röhrich von der Junior Uni und lobte die Handwerksmeister für ihr Engagement. „Damit tragen sie dazu bei, ihr Wissen an junge Menschen weiterzugeben. Als unabhängige Bildungseinrichtung wünschen wir uns, dieses Feld der interdisziplinären Kompetenzentwicklung und Wissensvermittlung noch weiter zu intensivieren.“