Am 23. November Wuppertal: Beschäftigte aus der Altenpflege protestieren für bessere Bedingungen

Wuppertal · Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag, 23. November, um 15.30 Uhr zu einer Aktion in Wuppertal aufgerufen.

 Die Gewerkschaft Verdi hat zu einer Aktion im Rathaus in Barmen aufgerufen.

Die Gewerkschaft Verdi hat zu einer Aktion im Rathaus in Barmen aufgerufen.

Foto: dpa/Martin Schutt

„Lautstark für solidarische Pflege!“: Unter diesem Motto wollen Beschäftigte aus der Altenpflege bundesweit mit einer Aktionswoche auf die Missstände in der Branche aufmerksam machen. In Wuppertal beteiligen sich Beschäftigte der Alten- und Altenpflegeheime der Stadt Wuppertal an dem Protest, heißt es in der Ankündigung.

Sie stehen am Donnerstag, 23. November, um 15.30 Uhr im Rathaus vor dem Ratssaal, Johannes-Rau-Platz 1, um mit den Mitgliedern des Betriebsausschusses APH und Kiju über die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege aus Sicht der Beschäftigten zu sprechen, heißt es weiter.

„Die Situation in der Altenpflege ist dramatisch. An allen Ecken und Enden fehlt Personal. Doch die politisch Verantwortlichen kommen nicht aus dem Knick und schieben die Probleme auf die lange Bank“, kritisierte Matthias Beckmann, Verdi-Vertrauensmann und Beschäftigter bei den Altenpflegeheimen der Stadt Wuppertal.

„Von der versprochenen Einführung bedarfsgerechter, verbindlicher und bundesweit einheitlicher Personalvorgaben ist nicht viel übrig geblieben. In den Bundesländern gelten weiterhin unterschiedliche Mindestvorgaben, die meist nicht mehr Personal als bisher vorsehen und weder bedarfsgerecht noch verbindlich sind. Wir brauchen aber dringend mehr Personal, um die pflegebedürftigen Menschen gut versorgen zu können.“

Das sei auch entscheidend, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Beruf so attraktiver zu machen. „Die Pflege steuert auf eine Katastrophe zu, wenn sich der Teufelskreis aus schlechten Arbeitsbedingungen, Berufsflucht und noch weniger Personal weiterdreht. Die Politik muss endlich ein Stoppsignal setzen – durch bedarfsgerechte Personalvorgaben und eine angemessene Finanzierung“, erklärte Matthias Beckmann.

Um die finanzielle Überforderung pflegebedürftiger Menschen und ihrer Familien zu verhindern, müssten die Eigenanteile von Pflegeheimbewohnern sofort gedeckelt werden. „Perspektivisch braucht es eine Solidarische Pflegegarantie, die alle pflegebedingten Kosten absichert und die von allen entsprechend ihres Einkommens finanziert wird“, so Jennifer Soff, Verdi-Gewerkschaftssekretärin für die Altenpflege. Für diese Forderungen machen die Beschäftigten aus der Altenpflege alljährlich rund um den Buß- und Bettag Druck, der (außer in Sachsen) als Feiertag abgeschafft wurde, um die Arbeitgeberbeiträge zur Pflegeversicherung auszugleichen.

(Red)